Der TV Korschenbroich musste sich am Sonntagabend der HSG Nordhorn-Lingen mit 30:37 (11:22) geschlagen geben. 1.270 Zuschauer, darunter zahlreiche TVK-Anhänger, sahen eine Korschenbroicher Mannschaft, die sich im ersten Durchgang einen fünfzehnminütigen Durchhänger leistete und damit die Chance auf einen Punktgewinn schon früh im Spiel zunichte machte.
Die entscheidende Phase des Spiels waren die rund fünfzehn Minuten zwischen dem 9:11 (15.) von Florian Korte und dem 11:22 (30.) durch Nordhorns Jens Wiese. Bis zu Kortes Treffer hatten sich die Gäste im Nordhorner Euregium absolut gleichwertig präsentiert, fast schien es als seien die Spieler der HSG davon überrascht, dass der TVK das hohe Tempo, das sie vorlegten, ohne Kompromisse mitgehen konnte. Dann aber kam ein Bruch ins Korschenbroicher Spiel, den sich kurz nach dem Abpfiff noch niemand so recht erklären konnte.
Die Gastgeber ließen in der zweiten Hälfte des ersten Durchgangs nur zwei Gegentore zu, erzielten ihrerseits satte elf und legten so den Grundstein für ihren vierten Saisonsieg, Während HSG-Keeper Björn Buhrmester immer besser ins Spiel fand und sich einige Male auszeichnen konnte, bekamen Oliver Mayer und Sven Bartmann auf der gegenüberliegenden Seite kaum einen Finger an den Ball, wurden regelmäßig von ihren Vorderleuten im Stich gelassen. Fast schon symptomatisch eine Szene aus der 28. Minute: Nach einem missglückten TVK-Angriff kämpfen Simon Breuer und Marcel Görden mit einem Gegenspieler am Nordhorner Kreis um den Abpraller und stoßen dabei unglücklich mit den Köpfen zusammen. Während der HSG-Spieler als der lachende Dritte in der Situation den schnellen Gegenstoß einleiten konnte, blieben Görden und Breuer angeschlagen liegen. Der TVK-Spielmacher zog sich in dieser Situation noch einen Cut an der Augenbraue zu.
Nach einer sehr kurzen Halbzeitansprache schickte Trainer Jörn Ilper seine Spieler zeitig wieder auf die Platte, gab ihnen aber den Auftrag mit auf den Weg, die zweiten 30 Minuten positiver zu gestalten. Das taten seine Schützlinge dann auch und verhinderten ein mögliches Debakel in der Grafschaft. Beide Trainer wechselten munter durch und gewährten allen ihren Akteuren Einsatzzeiten. So kam beim TVK Philipp Liesebach zu seinem zweiten Bundesligaeinsatz, Benjamin Göller feierte sein Debüt und führte sich gleich mit einem sehenswerten Treffer von der Außenposition ein. Am Kreis durfte sich Sebastian Bartmann präsentieren und wusste in einigen Aktionen durchaus zu überzeugen. Letztlich konnten am Spielausgang aber keine Zweifel mehr bestehen. Mit einer verdienten Niederlage im Gepäck, aber einer angesichts des Spielverlaufs noch akzeptablen Tordifferenz, machte sich der TVK-Tross auf in die rund 200 Kilometer entfernte Heimat und erwartet nun am kommenden Samstag um 19.30 Uhr die HG Saarlouis zum nächsten Zweitligaspiel in der Korschenbroicher Waldsporthalle.