Wenn es darum geht, etwas über den nächsten Gegner in Erfahrung zu bringen, ist normalerweise der Trainer erster Ansprechpartner – das ist beim TV Korschenbroich nicht anders als bei den meisten anderen Mannschaften beim Handball und anderen Sportarten. Doch diesmal ist das anders: Vor dem Gastspiel des Zweitliga-Fünften beim TV Neuhausen/Erms ist Markus Breuer als intimer Kenner des Gegners am Samstag (20 Uhr) gefragt.
Schließlich stammt der TVK-Linksaußen (Bild) aus dem Schwäbischen, hat selbst schon für den Traditionsverein TV 1893 Neuhausen gespielt und „mit eigentlich allen“ Gegenspielern vom Samstag „entweder beim TVN, in Balingen oder in Pfullingen schon zusammengespielt“. Kaum noch überraschend, dass „Breuerle“, wie ihn seine Korschenbroicher Mitspieler schon mal scherzhaft nennen, auch gemeinsam mit Markus Gaugsch, dem 35-jährigen Trainer des Neulings, zum Bundesliga-Team des VfL Pfullingen gehörte.
Hexenkessel Hofbühlhalle
Zudem hat der Neu-Rheinländer Breuer Anfang November die Gelegenheit genutzt und war nach dem Korschenbroicher 35:35 im Freitagabendspiel in Frankfurt weiter in den Süden gefahren, um seine Familie und Freunde zu besuchen – und natürlich auch den Neuhauser 31:27-Erfolg gegen Essen zu beobachten. An der Erms erwartet Markus und seine Mitspieler „ein Hexenkessel“: 1.200 Zuschauer, die ihre Mannschaft gnadenlos unterstützen, drängen sich in die alte, kleine Hofbühlhalle.
Nicht zufällig hat der Mitaufsteiger TVN alle seine sechs Saisonsieg in heimischer Umgebung errungen. „Da müssen wir uns – wie jeder Gegner – ganz warm anziehen“, weiß Markus, der sich auf das Spiel „natürlich ganz besonders freut“. Schließlich ist es für ihn nach den sieben Partien in der Waldsporthalle und den Gastspielen in Bittenfeld und Bietigheim schon das 10. „Heimspiel“ der Saison. „Wenn meine Eltern und mein Bruder und so viele Freunde und Bekannte in der Halle sind, macht das noch mehr Spaß.“
Piske krank – aber keine Schweinegrippe
Wie groß sieht er die Chance für den TVK, die durch das 29:31 gegen Eisenach unterbrochene Erfolgsserie wieder aufzunehmen? „Wenn wir wieder von Beginn an zu unserer spielerischen Linie finden und voll konzentriert und mit vollem Einsatz zur Sache gehen, haben wir gegen jeden Gegner in der Liga eine Chance – also auch in Neuhausen“, sagt Markus mit Überzeugung.
Beim Training dieser Woche musste Christian Rommelfanger wegen einer schweren Hüftprellung aus dem Eisenach-Spiel kürzer treten, zudem fehlte Christoph Piske mit einem grippalen Infekt. „Ich bin getestet worden, es ist keine Schweinegrippe“, sagt Piske, der hofft, rechtzeitig für die Tour ins Schwabenländle wieder fit zu sein. „Ich fühle mich schon wieder viel besser, wenn der Arzt sein Okay gibt, will ich auf jeden Fall dabei sein.“