Das dritte Spiel in sieben Tagen: Mit dem Gastspiel des HC Erlangen in der Waldsporthalle geht heute Abend (Anwurf: 19.30 Uhr) die ‚englische Woche‘ in der Zweiten Liga Süd zu Ende. Allerdings ist zu befürchten, dass der TV Korschenbroich am Ende des Stressprogramms mit leeren Händen, sprich ohne Punkte dasteht.
Mit dem Team aus dem Fränkischen kommt nämlich ausgerechnet die ‚Mannschaft der Stunde‘ an den Niederrhein. Schließlich fegte das Team von Trainer Frank Bergemann am Mittwoch ausgerechnet den vorher ungeschlagenen Tabellenführer TSG Friesenheim mit 41:30 aus der Karl-Heinz-Hiersemann-Halle. Was TVK-Trainer Khalid Khan mit Blick auf die anstehende Aufgabe zu der Einschätzung brachte, für die er als ernsthafter Anwärter auf den Titel des ‚Untertreibers des Jahres‘ gelten muss: „Dann gehen wir wohl wenigstens nicht als Favorit in die Partie.“
Nationalspieler Weinhold kommt aus HCE-Jugend
Denn schon vor der sensationellen Vorstellung gegen die ‚Eulen‘ zählte Erlangen zu den uneingeschränkt positiven Überraschungen der Saison. In der vergangenen Spielzeit hatte der damalige Aufsteiger erst zwei Wochen vor dem Saisonende den Verbleib im Unterhaus gesichert. Allerdings ist der HCE sowieso für seine gute Jugendarbeit und Talententwicklung bekannt: So kommen Nationalspieler Steffen Weinhold und der slowakische Nationalspieler Csaba Szücs, die jetzt bei ihre Tore für den TV Großwallstadt werfen, aus der Erlanger Jugend. Mit dem französischen Linkshänder Guillaume Laout als einziger halbwegs prominenter Verstärkung mischt der HCE nun die Liga auf und hat sich auf Rang drei festgesetzt.
Davon kann der TV Korschenbroich nach drei Meisterschafts-Niederlagen in Folge derzeit nur träumen. Beim 27:30 in Aue war Coach Khan wenigstens mit dem Spiel und der Einsatzfreudigkeit seiner Mini-Truppe zufrieden. „Ich kann ihnen keinerlei Vorwurf machen. Mit solch einer rundum engagierten Leistung wie in Aue hätten wir unser Heimspiel gegen Delitzsch gewonnen“, analysierte der 43-Jährige, der gegen Erlangen ein ähnliche Leistung seiner Schützlinge fordert.
Erfolgstrainer als 'Aushilfsbetreuer'
Fraglich ist allerdings, wie es gegen Erlangen mit der personellen Besetzung aussieht. Der Einsatz von Markus Breuer – er hat im Schlämmer‘schen Sinne „Rücken“ – wird sich erst kurz vor der Partie entscheiden. Auch, wer als zweiter Torhüter neben dem in der Erzgebirgshalle starken Thomas Bauer zur Verfügung steht, ist noch offen. Marcel Leclaire musste bekanntlich in dieser Woche wegen einer bösen Infektion das Bett statt das TVK-Tor hüten. Zudem wird Dennis Marquardt weiter nur eingeschränkt, also nur in der Deckung, zum Einsatz kommen.
Da gehört es zu den wenigen positiven Nachrichten, dass wenigstens das derzeitige Fehlen von Karl-Heinz Döhmen keine negativen Auswirkungen hat. Während der etatmäßige Betreuer des TVK in Nepal im Urlaub weilt, wird er von Thomas Fink vertreten. „Er macht seine Sache großartig, wir sind sehr dankbar über seine Unterstützung“, lobt Coach Khan seinen Kollegen Thommy Fink. Der Aushilfsbetreuer trainiert nämlich ansonsten mit viel Erfolg die Frauen des TVK, die in der vergangenen Saison verlustpunktlos in die Landesliga aufgestiegen sind.