Ilper vertritt kranken Trainer Khan – WM ohne Görden
Jörn Ilper hat in dieser Woche beim Training des TV Korschenbroich das Sagen. Trainer Khalid Khan ist durch eine Streptokokken-Infektion aus dem Verkehr gezogen, da musste der 34-jährige Kreisläufer und Co-Trainer des Zweitliga-Rückkehrers die Verantwortung übernehmen.
„Nein, Verantwortung ist hoch zu hoch gegriffen,“, schwächte Ilper (Bild) selbst seine derzeitige Rolle ab, „Ich bin ja nur der verlängerte Arm, der Khalids Anweisungen umsetzt, die ich am Telefon bekommen.“ Das machte er gleich mit Erfolg: Im Testspiel gegen den SC Pulheim erspielte der TVK sich einen überdeutlichen 46:14 (24:4)-Erfolg.
Scherzhaft wurde die von Beginn an sehr einseitige Partie, erst nach dem 10:0 in der 9.Minute gelang den Gäste das erste Tor, auch als „Ablösespiel“ für Kelvin Tacke bezeichnet. Pulheim wird von dem früheren Korschenbroicher Co-Trainer gecoacht, der dem Zweitligisten „wegen Überlastung durch Beruf, Familie und Arbeit beim SCP“ nicht mehr als Torwarttrainer zur Verfügung steht. „Es war eine tolle Zeit, ich wünsche der Mannschaft alles Gute für die Zweite Liga“, sagte Kelvin, der sich zudem für die blamable Vorstellung seines Teams in der ersten Hälfte entschuldigte: „Meine Jungs haben viel zu viel Respekt, fast schon Angst gehabt.“
Zu klein für Deckung der langen Kerls
Ein wenig traurig ist derzeit Marcel Görden: Der Kreisläufer und Linksaußen des TV Korschenbroich hat sein großes Ziel, die Teilnahme an der Junioren-Weltmeisterschaft in Ägypten, – zumindest erst einmal – verpasst. DHB-Trainer Martin Heuberger berücksichtigte den 21-Jährigen nicht für seinen 16er-Kader, mit dem die deutsche Mannschaft am Donnerstag gegen Argentinien ins Turnier startet. „Das ist schade, das hätte nach dem Europameisterschafts-Titel mit den Junioren im vorigen Jahr das nächste Highlight werden sollen“, sagt Marcel (im Bild beim Länderspiel gegen die Schweiz).
Über die Gründe für seine Nicht-Berücksichtigung weiß er Bescheid: „Heuberger setzt bei der 6:0-Deckung ganz auf die langen Kerls“, erklärt Görden, „da bin ich mit meinen 1,86 Meter zwischen den Zwei-Meter-Leuten einfach zu klein, da habe ich keine Chance gehabt.“ Eine kleine theoretische Möglichkeit besteht noch: Nach Vor- und Hauptrunde dürfen jeweils zwei Spieler ausgetauscht werden. Wenn sich also einer der beiden Kreisläufer, Patrick Wiencek vom Zweitliga-Konkurrenten TuSEM Essen oder Maximilian Weiß von Erstliga-Aufsteiger HSG Düsseldorf, verletzten sollte, könnte Görden noch in der kommenden Woche nach Kairo hinterhergeholt werden.
Samstag und Sonntag in Weiden
In der Saison-Vorbereitung steigt nach zwei langen Traininigstagen in der Waldsporthalle am Wochenende als nächster Formtest das Turnier beim Weidener TV. Hier trifft der TV Korschenbroich am Samstag auf die Zweitliga-Konkurrenten TuSEM Essen, Leichlinger TV und TV Emsdetten (aus der Nordgruppe), in der Finalrunde könnte es zum Aufeinandertreffen mit Bundesligisten Düsseldorf kommen. Ob Coach Khan wieder dabei sein wird, steht in den Sternen: „So eine Infektion ist höchst ansteckend und kann sich zwei Wochen hinziehen“, weiß der 43-jährige Sportlehrer.
