Die Theorie und alles, was sich Trainer mit ihren Mannschaften in der Vorbereitung überlegt haben, ist vorbei. Dass es Zeit wird für den ersten Praxis-Test unter Meisterschaftsbedingungen, sieht auch Dirk Wolf so. „Endlich. Wir freuen uns sehr, dass es losgeht“, sagt der Coach des TV Korschenbroich, der keine lange Phase des Eingewöhnens bekommt – sondern mit dem Saison-Auftakt 2021/2022 am Samstagabend um 18.30 Uhr bei der HSG Siebengebirge direkt eine anspruchsvolle Aufgabe.
Rein sportlich musste sich die inzwischen von Lars Degenhardt trainierte HSG in den vergangenen Jahren zwar immer hinter dem TVK einsortieren, doch Wolf warnt eindringlich: „In Siebengebirge haben wir noch nie gut ausgesehen.“ Während es 2020/2021 und 2019/2020 kein Gastspiel auf dem „Sonnenhügel“ gab, brachte das bislang letzte Duell dort vor zweieinhalb Jahren eine 26:29-Niederlage. Dass Siebengebirge gerade zu Hause doppelt stark ist, liegt am in der Vergangenheit überragenden Zuschauer-Zuspruch – der im Schnitt gerne bei 500 pro Partie liegt und damit den Rekord für die Regionalliga hält. Diesmal ist Platz für bis zu 600 Fans.
Ganz klar: Wolf traut seiner Mannschaft zu, den Härtetest zu bestehen. Ein Handicap ist allerdings, dass sich Justin Kauwetter kürzlich beim Final Four des Kreispokals einen Bänderriss im Fuß erlitt und für mehrere Wochen ausfällt. Henrik Schiffmann ist damit der einzige für den Rückraum verbliebene Linkshänder, sodass Korschenbroich improvisieren muss. Als Aushilfe die erste Option wird Rechtshänder Dustin Franz ein, dessen Vielseitigkeit sich jetzt bezahlt macht. Beim Blick über den Start hinaus legt Wolf dann erneut das Ziel des TVK fest, der in Kreisläufer Maximilian Tobae (TV Aldekerk) nur einen Neuzugang hat: „Wir sind sehr gespannt, was die Saison bringt. Wir wollen oben mitspielen.“ Wer welche (Favoriten-) Rolle einnimmt, beschäftigt ihn zumindest aktuell weniger. Der Praxis-Test in Siebengebirge erfordert tatsächlich Konzentration genug.