Mats Wolf un Aktion (Foto Michael Jäger)
MTV Rheinwacht Dinslaken – TV Korschenbroich 20:31 (10:11). Zweites Spiel, zweiter Sieg, 4:0 Punkte und 67:46 Tore: Der TVK untermauerte auch in Dinslaken zur ungewohnten Anwurfzeit um 11.15 Uhr am Sonntagmittag seine Ansprüche auf einen Spitzenplatz in der Handball-Regionalliga. Beeindruckend war vor allen Dingen, wie die Mannschaft von Trainer Dirk Wolf praktisch mit dem Beginn der zweiten Halbzeit durch die Douvermann-Halle wirbelte. Der MTV, bei dem sich Korschenbroich vor einem Jahr mit Glück zu einem 27:26 durchgemogelt hatte, sah plötzlich nicht mehr den Hauch einer Chance. Wolf zog fast den Hut vor seinem Team, das er zur Halbzeit nicht mal mit einer längeren Predigt zu einer Steigerung auffordern musste: „Ich habe die Jungs nur an unsere Stärken erinnert.“ Der sanfte Hinweis kam an und wurde zudem belohnt, weil Korschenbroich über das beste Torverhältnis (jetzt plus 21) weiter eine Gruppe von Mannschaften mit einer weißen Weste anführt.
Der Auftakt schien darauf hinzudeuten, dass dem TVK erneut ein ungemütlicher Aufenthalt in Dinslaken bevorsteht – weil der MTV die 2:0-Führung (4.) vorlegte und sich vorübergehend eine unterhaltsame Achterbahnfahrt entwickelte. Wolfs Team drehte die Angelegenheit zum 5:3 (12.) und lag mit dem 9:5 (19.) zum ersten Mal deutlich vorne, erlaubte sich nun allerdings einen Durchhänger mit ein paar einfachen Fehlern und fünf Gegentreffern hintereinander – 9:10 (26.). Der Zwischenstand war aber vor allem eins – der Anfang vom Ende für die Hausherren, weil Korschenbroich den Schalter schnell wieder umlegen konnte.
Auf dem Feld sah das dann so aus, dass die Gäste nicht zuletzt die steigende Fehlerquote der Hausherren konsequent ausnutzten und mit dem 17:12 (38.) durch Steffen Brinkhues die Weichen auf Sieg stellten. Bis zum 25:15 (42.) keine fünf Minuten darauf wirbelte Korschenbroich wie ein Orkan über die Hoffnungen der Dinslakener hinweg, irgendwie wenigstens ein vernünftiges Ergebnis zu erreichen. Daraus wurde aber nichts und der TVK lag bis zur Schluss-Sirene fast durchgehend zweistellig vorne – 27:18 (48.), 30:19 (57.), 31:20 (60.).
Kein Problem war bei den Gästen das Fehlen von Rechtsaußen Sascha Wistuba (Nackenprobleme) und Torhüter Felix Krüger (familiäre Gründe). Hinter der entschlossen zupackenden Abwehr überzeugte der sichere Keeper Max Jäger, der den Posten zwischen den Pfosten alleine ausfüllen musste, und nach vorne gab es selbst ohne den schnellen Wistuba viel Tempo. Beste Werfer waren Linksaußen David Biskamp (neun Tore) und Regisseur Mats Wolf (acht), doch unter dem Strich sah Wolf erneut ein kompakt wirkendes Team: „Das war eine gute und geschlossene Mannschaftsleistung. Im Moment ist alles gut bei uns.“