Vielleicht kommt das Spiel zum richtigen Zeitpunkt. Schließlich könnte der TV Korschenbroich zeigen, wie viel die überzeugende Partie zuletzt gegen die HG Remscheid wert war. Da bescheinigte Trainer Dirk Wolf seiner Mannschaft nach den wechselhaften Ergebnissen aus den Wochen zuvor eine gute Teamleistung in Abwehr und Angriff – wofür es den verdienten Lohn gab und das 34:23 war nebenbei der bislang höchste Saison-Erfolg. Ob das Resultat als Signalwirkung taugt, wird sich vermutlich am Samstagabend (18.30 Uhr) bei der HSG Siebengebirge zeigen. TVK-Trainer Dirk Wolf weiß, dass ein harter Kampf wartet. Trotzdem freut er sich sehr auf den Samstagabend.
Der Blick in die Statistik klärt auf: Es ist die Stimmung im Siebengebirge, die ihm Spaß macht. „Die haben immer ihr Publikum im Rücken“, weiß Wolf, „du musst dagegenhalten.“ Mit fast 500 Zuschauern pro Partie verzeichnet die HSG den Regionalliga-Rekord – klar vor Korschenbroichs knappen 400. Platz eins in dieser Wertung ist vermutlich mit dafür verantwortlich, dass Siebengebirge trotz eins bitteren Saisonstarts nie aufgab.
Die Wende im Abstiegskampf brachte allerdings erst der Wechsel auf dem Trainerposten, als Lars Degenhardt und Fabian Zächerl die Nachfolge des zurückgetretenen Werner Klöckner antraten. Unter ihrer Regie folgten 12:8 Punkte – davon 10:4 im neuen Jahr. TVK-Coach Wolf weiß, dass die HSG als Viertletzter bei 15:21 Zählern noch lange nicht am rettenden Ufer ist. Er rechnet deshalb mit einer sehr anspruchsvollen Aufgabe: „Wir werden auch clever und mit Kopf spielen müssen. Zur Not musst du mal das Tempo rausnehmen.“ Es geht im Grunde darum, in engen Situationen die richtigen Entscheidungen zu treffen – ein Bereich, in dem der TVK in fremden Hallen Luft nach oben hat.
Seit dem 16. November (Wahn) dauert die Serie von Auswärtsspielen ohne Sieg an. Dirk Wolf, der sein Team auf dem richtigen Weg sieht, könnte sich gut damit anfreunden, diesen Trend jetzt zu durchbrechen. Und es wäre vermutlich der perfekte Zeitpunkt für den Endspurt der Saison, in der der TVK den fünften Platz aus der vergangenen Serie steigern will. Dafür ist Rang drei (23:15 Punkte) eine vernünftige Basis – mehr (noch) nicht. Der BTB Aachen etwa (20:14) oder der TV Rheinbach (20:16) liegen nur wenig dahinter. Vielleicht kommt Siebengebirge als Standortbestimmung tatsächlich zum richtigen Zeitpunkt.
Bildhinweis: Sascha Wistuba; aufgenommen von Sven Frank