Fast wäre es so weit gewesen und der TV Korschenbroich hätte ein gar nicht so geringes Problem lösen müssen. Sein Rechtaußen Sascha Wistuba wollte für die nächste Saison die Chance nutzen, Handball ganz in den Mittelpunkt zu stellen und als Profi zu spielen. „Ich wäre gerne gewechselt“, sagt der 29-Jährige, der mit dem belgischen Top-Team Achilles Bocholt in Verbindung stand – und für die Korschenbroicher war klar, dass sie ihrem Kapitän die Verwirklichung dieses Traums gönnen. Am Ende kam der Wechsel aber aus persönlichen und privaten Gründen nicht zustande, sodass der TVK sofort wieder zugriff und den „verlorenen Sohn“ für ein weiteres Jahr an sich band. Klaus Weyerbrock, der Sportliche Leiter des Regionalligisten, zeigt sich erleichtert: „Ich bin sehr glücklich, dass Sascha uns trotz hochkarätiger Angebote eine weitere Saison zur Verfügung steht. Er ist nicht nur auf dem Spielfeld eine der ganz wichtigen Komponenten für unsere Mannschaft.“
Wistuba wäre mit einem lachenden und einem weinenden Auge gegangen: „Ich fühle mich beim TVK sehr wohl.“ Für die Zusage, doch in der Waldsporthalle zu bleiben, brauchte er deshalb nicht lange nachzudenken, zumal ihn mit dem Verein und Trainer Dirk Wolf eine Menge verbindet. Der TVK-Coach überlässt ja dem Personal Trainer zumindest einen Teil des Athletik-Trainings – eine Tätigkeit, die der Außen nach allgemeiner Einschätzung großartig erledigt. Im Moment absolviert Wistuba außerdem noch eine Zusatzausbildung zum DHB-Athletiktrain
Das jüngste 28:29 beim TV Rheinbach fand der schnelle Außen trotz seiner vier Tore nicht gerade berauschend, weil der TVK insgesamt zu viele guten Möglichkeiten ungenutzt ließ. Für Wistuba, der mit 29 zu den erfahreneren Kräften der Mannschaft gehört, sind solche Abende und schlechtere Phasen allerdings kein Wunder: „Wir haben eine junge Mannschaft, da ist das normal.“ Insgesamt sieht er den TVK mit 20:14 Punkten auf Platz drei unverändert im Soll, zumal vom Aufstieg in diesem Jahr intern nie die Rede gewesen sei. Weil Wistuba auf der anderen Seite ein Handballer aus Leidenschaft ist, kann es demnächst allerdings im womöglich letzten Jahr seiner Karriere etwas mehr sein: „Da dürfen wir über den Aufstieg reden.“ Dagegen dürfte der TVK wenig einzuwenden haben.