Der TV Korschenbroich verliert das Auswärtsspiel am 20. Spieltag bei der HSG Siebengebirge mit 29:26 (11:14).
Dirk Wolf sagte vor dem Spiel bereits, dass die HSG Siebengebirge zu Hause vor den eigenen Fans alles in die Waagschale werfen würde. Am Ende des Tages konnte seine Mannschaft zu wenig dagegen setzen und muss nach fünf sehr guten Spielen die erste Niederlage einstecken.
Dabei begann das Spiel für die Korschenbroicher gut. Das 1:0 durch Jannick Tom sollte im ersten Durchgang der einzige Rückstand bleiben. Philip Schneider legte in der vierten und sechsten Minute einen Doppelpack zur ersten TVK-Führung nach. Nach den Toren von David Biskamp (1:3) und erneut Philip Schneider (3:4) kam der TVK in der 13. Minute zur ersten Zwei-Tore-Führung im Spiel durch Aaron Jennes (4:6). Die Gäste ließen weiterhin nicht nach und konnten durch Sascha Wistuba in der 20. Minute gar mit drei Toren in Führung gehen (6:9). Kurz vor der Pause ließ man die Hausherren aber zu häufig gewähren. Nachdem Dominik Langer und Bjarne Steinhaus den Anschluss herbeiführten, und Dustin Franz eine Zwei-Minute-Strafe erhielt (28.Minute), zog Trainer Dirk Wolf das erste Team-Time-Out (29. Minute), um die Führung in die Halbzeit zu retten. Die Ansprache trug Früchte, David Biskamp und Philip Schneider stellten noch vor der Pause die Drei-Tore-Führung zum 11:14 her.
Dirk Wolf: „Wir hatten eigentlich das Spiel gut im Griff. Das hätten wir das ganze Spiel so machen können. Wir sind immer wieder weggezogen und haben schnelle einfache Tore erzielt.“
(Foto: Thomas Schmidt / HSG)
Im zweiten Durchgang drehte sich das Spiel dann schnell zu Gunsten der Hausherren. Innerhalb von nicht einmal zwei Minuten kamen die Gastgeber durch Bjarne Steinhaus und Andre Kirfel wieder zum Anschluss. Zwar wehrte sich der TVK zuerst noch mit einer 3:0-Serie zum 13:17 durch Sascha Wistuba, David Biskamp und Dustin Franz (35. Minute). Eigentlich lief in dieser Phase alles für den TVK, es war die erste Führung mit vier Toren an diesem Abend. Anschließend verloren die Gäste den Faden. Oliver Dziendziol und erneut Bjarne Steinhaus verkürzten den Vorsprung, ehe mit Aaron Jennes und Sascha Wistuba gleich zwei TVK-Akteure für zwei Minuten auf die Bank mussten. Marc Nahry und Edgar Schulz nutzten die Gelegenheit und glichen zum 17:17 aus (39. Minute).
Wolf: „Nach der doppelten Zeitstrafe und einfachen technischen Fehlern haben wir die Gegner ins Spiel gebracht. Dann sind wir nicht mehr ins Spiel gekommen, dass wir es noch hätten gewinnen können.“
Der TVK-Coach reagierte und zog erneut das Team-Time-Out, das dieses Mal ohne Wirkung blieb. Grund dafür war nicht zuletzt die erneute Zwei-Minuten-Strafe gegen Aaroon Jennes, die Edgar Schulz zur ersten HSG-Führung seit der zweiten Minute nutzte (42. Minute). Zwar kämpfte der TVK jetzt gegen den Rückstand an, Tim Christall und David Biskamp konnten aber vorerst nur noch zum 18:18 und 19:19 ausgleichen (43. Minute). Eine Führung sollte den Gästen fortan aber nicht mehr gelingen.
Die entscheidende Phase in diesem Spiel nutzten die Hausherren mit einer 3:0-Serie durch Edgar Schulz, Bastian Willcke und Dominik Lange zur komfortablen 22:19-Führung in der 47. Minute. Pechvogel Aaron Jennes erzielte zwar noch den 22:21-Anschluss, musste in derselben Minute aber die dritte Zwei-Minuten-Strafe und die damit verbundene Disqualifikation hinnehmen.
In dieser Phase war diese Disqualifikation der Knackpunkt im Spiel. Jamal Naji und Bastian Hoffmann zogen gleich zwei Time-Outs direkt hintereinander (51. Minute) und fanden offenbar die richtigen Worte. Der TVK hatte der Niederlage nichts mehr entgegen zu setzen und muss sich der HSG Siebengebirge letztlich verdient mit 29:26 geschlagen geben. „Am Ende wollte Siebengebirge den Sieg einfach mehr als wir, das müssen wir so anerkennen“.
Top-Werfer der Gäste war David Biskamp, der mit 12 Toren seine Saison-Bestleistung aufstellt und an knapp der Hälfte der Gästetreffern aktiv beteiligt war. So sieht das auch sein Trainer: „David hat eine überragende Vorstellung geboten. Das war ein sehr starker Auftritt.“ Auch Philip Schneider zeigte mit fünf Treffern eine sehr starke Vorstellung. „David, Philip und Felix im Tor waren die einzigen, die Normalform hatten“, so Wolf.
(Foto:Thomas Schmidt / HSG)
„Wir haben natürlich nicht das abgerufen, was wir im Vorfeld besprochen haben. Wir wollten in der Abwehr zusammen mit dem Torwart eine kompakte Einheit bilden und vorne gute Entscheidungen treffen. Wir wussten, dass es kein einfaches Spiel werden würde, die HSG ist hier zu Hause mit dem Fans im Rücken kein einfacher Gegner. Leider ist es uns nicht gelungen die Leistung aus den vergangenen Wochen zu bestätigen.“ So Dirk Wolf nach dem Spiel. „Der Knackpunkt war unser Rückraum, da haben wir im gesamten Spiel nur ein Tor erzielt. Das ist natürlich absolute Flaute.“
Klaus Weyerbrock, sportlicher Leiter des TVK, zeigt sich ebenfalls enttäuscht nach der Niederlage: „Natürlich möchte man so viele Spiele wie möglich ohne Niederlage bleiben, das ist uns heute leider nicht gelungen. Ich möchte mich aber bei unseren Fans bedanken, die gemeinsam im Bus angereist sind und unsere Mannschaft bestens unterstützt haben. Leider konnten wir uns nicht mit einem Sieg bedanken.“
Mit dieser Niederlage muss der TVK das erste Mal einen Rückschlag einstecken, bleibt in der Tabelle aber weiterhin im oberen Mittelfeld. TSV Bonn kommt zwar nach dem Sieg gegen TV Rheinbach wieder auf einen Punkt heran, dafür lässt der BTB Aachen beim zweitplatzierten TuS 82 Opladen Punkte liegen. TuSEM, der punktgleich auf dem vierten Platz liegt, spielt erst am Sonntag um 17:00 Uhr zu Hause gegen den TV Aldekerk.
In der kommenden Woche empfangen die Korschenbroicher dann zum Top-Spiel den TuSEM Essen II und erwartet eine Standortbestimmung. Dirk Wolf: „Das sind zwei Mannschaften auf Augenhöhe, es wird ein interessantes Spiel mit hohem Tempo. In der Hinrunde haben wir mit dem Sieg in Essen die Wende eingeleitet, es wäre wünschenswert nach dem kleineren Rückschlag in der eigenen Halle wieder die volle Punktzahl zu holen.“
TV Korschenbroich: Maximilian Vitz, Felix Krüger, Aaron Jennes (2, Disqualifikation 48:53), Sascha Wistuba (3), Tim Dicks, Steffen Brinkhues (1), Nicolai Zidorn, Tim Christall (2), Mats Wolf, David Biskamp (12/5), Viktor Fütterer, Philip Schneider (5), Dustin Franz (1).