TVK & Fan Jan Hintzen sammeln beim Heimspiel gegen die SG Ratingen für den DGB e.V.

Am Freitagabend steht das letzte Heimspiel des Jahres für die Drittliga-Handballer des TV Korschenbroich gegen die SG Ratingen (20 Uhr, Waldsporthalle) an. Jan Hintzen und sein Klub nutzen das Heimspiel wenige Tage vor Weihnachten, um Geld für den Deutschen Gehörlosen-Bund (DGB) e.V. zu sammeln. Dem TV Korschenbroich liegt das soziale Engagement am Herzen, zuletzt engagierte man sich auch für die Aktion Lichtblicke e.V. und versteigerte einen Einlauf für eine Jugendmannschaft beim Heimspiel gegen Eintracht Hagen mit den Drittliga-Handballern.
Jan Hintzen_Thomas Bauer
Jan Hintzen ist einer der engagierten Fans des TV Korschenbroich. Jeder Spieler und Verantwortliche kennt den 38-Jährigen. "Jan ist taubstumm zur Welt gekommen", berichtet Peter Irmen. "Er ist seit Jahren Fan des TV Korschenbroich. Als Jan mit der Bitte um Unterstützung des Deutschen Gehörlosen-Bundes (DGB) e.V. auf mich zu kam, habe ich nicht gezögert und ihm unsere Unterstützung zugesagt. Wir werden gegen Ratingen eine Spendenbox in der Halle aufstellen und hoffen, dass wir zum einen einige Euros sammeln können und zum anderen wollen wir auch auf den DGB e.V. aufmerksam machen."

Als „gehörlos“ werden Personen bezeichnet, die aufgrund einer Hörschädigung (Schwerhörigkeit oder Taubheit) vorwiegend in Gebärdensprache kommunizieren. In Deutschland leben ca. 80.000 Gehörlose. Die Deutsche Gebärdensprache ist ein visuelles Sprachsystem mit eigener Grammatik, das ihnen eine entspannte und verlässliche Kommunikation ermöglicht. Auf dieser Grundlage hat sich eine eigene Sprachgemeinschaft und Kultur entwickelt, der sich neben Gehörlosen zunehmend auch Hörende zugehörig fühlen, die die Gebärdensprache beherrschen.

Vor diesem Hintergrund hat der Deutsche Gehörlosen-Bund seiner Satzung inzwischen eine Präambel vorangestellt, die deutlich macht, dass sich die Definition für „Gehörlosigkeit“ aus Sicht der Betroffenen nicht nur an der Hörbehinderung, sondern auch an der Identifikation mit der Gebärdensprachgemeinschaft und Gehörlosenkultur orientiert. Darüber hinaus engagiert sich der Deutsche Gehörlosen-Bund für die Interesse von Familien mit hörgeschädigten Kindern.

Der Deutsche Gehörlosen-Bund versteht sich als sozialpolitische, kulturelle und beruflichen Interessenvertretung der Gehörlosen in Deutschland und als Forum für die Gebärdensprachgemeinschaft. Er informiert seine Mitglieder, beruflich mit Gehörlosen befasste Personen und die Öffentlichkeit über aktuelle Themen und berät seine Landesverbände bezüglich notwendiger sozialpolitischer Aktivitäten in ihrem Bundesland.

Mit der gesetzlichen Anerkennung der Gebärdensprache durch das Sozialgesetzbuch IX (2001) und das Behindertengleichstellungsgesetz (2002) wurde ein wichtiges Ziel erreicht. Die Aufklärung über den Anspruch der Betroffenen auf Verwendung der Gebärdensprache und die Umsetzung der Neuregelungen in die Praxis erfordern weitere Anstrengungen seitens des Deutschen Gehörlosen-Bundes.

So unterstützt der Verband z.B. Maßnahmen zur Ausbildung von GebärdensprachdolmetscherInnen und gehörlosen GebärdensprachdozentInnen und bemüht sich um den Aufbau einer entsprechenden Qualitätssicherung.

Ferner setzt sich der DGB dafür ein, dass immer mehr Gehörlose im pädagogischen, sozialpädagogischen, technischen und medizinischen Bereich selbst als Fachkräfte tätig werden können. Die Verbesserung des Beratungs- und Bildungsangebots für Gehörlose sowie der Auf- und Ausbau der Jugend-, Frauen- und Seniorenarbeit bilden weitere Schwerpunkte. Für diese besonderen Zielgruppen bietet der Deutsche Gehörlosen-Bund traditionell bundesweite Seminare an. Zusätzlich führt er regelmäßig sogenannte Führungskräfteseminare für die ehrenamtlichen MitarbeiterInnen der regionalen Gehörlosenvereine und -verbände durch.

zurück zur Übersicht