Unser Simon in Kenia – Eindrücke aus dem zweiten Monat

Schon seit mehr als 2 Monaten absolviert Simon Gorholt sein Freiwilligenjahres fernab der Heimat in Kenia und bringt dort im Rahmen des Projekts „Play Handball“ jungen Kenianern und Kenianerinnen den Handballsport näher. In Teil zwei seiner beeindruckenden Geschichte gibt uns Simon weitere Einblicke in die kulturellen, sprachlichen, sportlichen und wirtschaftlichen Herausforderungen, sowie im Umgang der Menschen miteinander.

Im November stand nun endlich der Trainingsstart in den Schulen an. Wie bereits im vorherigen Bericht erwähnt haben wir fünf Schulen, welche jeweils einmal pro Woche von Montag bis Freitag trainiert werden. Dabei findet das Training immer am Nachmittag so zwischen 3 und 5 Uhr statt und so haben wir immer zwischen 90-120 min. Trainingszeit, da wir nicht während der Unterrichtszeit trainieren dürfen.

Zudem versuchen wir aktuell so oft wie möglich zusätzliche Trainingseinheiten für die Community zu organisieren, was allerdings hauptsächlich nur samstags morgens Raum findet. Das Ziel ist hierbei ebenfalls ein Team bilden zu können, welches aus Mitgliedern der Community besteht und somit hoffentlich auch neben den angebotenen Einheiten und nach meinem Jahr hier weiter trainiert. Hierbei sind die meisten Teilnehmer natürlich auch in Schulen, allerdings nicht speziell in denen, welche wir trainieren. Durch dieses Training in der Community, wie ebenfalls in den Schulen werden vor allem soziale Skills der Kinder gefördert. Hierzu zählen Teamfähigkeit, Toleranz, Kommunikationsfähigkeit, Konfliktfähigkeit, Durchsetzungsfähigkeit, Empathie und vieles mehr. Hierdurch erlernen die Jugendlichen einen respektvollen Umgang mit dem Sport und den Mitspieler/-innen. Der Sport soll neben dem vermitteln der angesprochenen Skills ebenfalls einen festen Bestandteil im Leben der Jugendlichen ausmachen und den ihnen deutlich machen, dass vieles von dem, was einem noch fehlen mag, lernbar und damit erreichbar ist.

Am Anfang der Woche setzen wir uns immer mit Nakileto und Samuli (den Mitfreiwilligen aus Kenia, welche mir dabei helfen das Training ausführen zu können) zusammen, um die Trainingseinheiten in den Schulen planen zu können. Dies fällt häufig weitaus umfangreicher aus als man denken könnte, da wir einerseits auf Grund der unterschiedlichen Starts in den Schulen und andererseits wegen dem unterschiedlichen Alter der Jugendlichen (Primery Schools: 12-15years, Highschools: 15-17years) jeweils individuell planen müssen. Andererseits machen unterschiedliche Einheiten für uns als Trainer auch mehr Spaß. Zudem kommt es nicht selten vor, dass wir mit dem Start des Trainings die Planung komplett über den Haufen schmeißen können, da sich die Rahmenbedingungen verändert haben. Dies kann zum einen daran liegen, dass wir 10 Schüler weniger als ursprünglich gedacht haben, da sie bspw. ihre Schulgebühren noch nicht gezahlt haben, oder aktuell Klausuren schreiben. Andererseits wird der Platz den wir normalerweise zur Verfügung haben ausgerechnet dann für ein Fußballtraining genutzt, was manchmal ein wenig Nerven auftreibend sein kann. Hinzu kommen noch andere Faktoren wie schlechtes Wetter beim dem ein Training unmöglich durchführbar ist oder das bspw. ein Schulteam erst gar nicht auftaucht.

Der Trainingsstart in den Schulen in Juja und Umgebung verlief wechselhaft. Die Bilanz ist überwiegend positiv und die Schulen waren vorbereitet, allerdings hatten wir in zwei Schulen ein paar organisatorische Probleme, wodurch der Start ein wenig stotternd war. Somit mussten wir bereits eine Schule wechseln, da sie es nicht geschafft haben die Rahmenbedingungen, in dem Fall die Mannschaft aus Jungs und Mädchen bereit und freizustellen, zu schaffen. Dies finde ich ziemlich schade, vor allem für die Schüler und Schülerinnen. Die anderen Schulen waren hingegen nach der ersten Woche der Findung, in der wir auch mal insgesamt 60 Schüler/-innen vor uns hatten, anstatt der vorher festgelegten Anzahl von 15 Jungs und Mädchen, in der Lage alles ausreichend zu organisieren. Diese begrenzte Zahl an Schüler/-innen haben wir ganz bewusst gewählt, da wir einerseits nur einen begrenzten Platz haben den wir zum Training benutzen können, andererseits ist es für uns so viel einfacher den Überblick und die Kontrolle zu behalten und zu gewährleisten, dass eine stätige Entwicklung stattfindet wovon beide Seiten profitieren können. Schließlich hatten wir nun alle die Möglichkeit in den ersten Wochen uns gegenseitig besser kennenzulernen. Neben Spielen hierzu stand vor allem natürlich erstmal der Spaßfaktor im Vordergrund. Andererseits wollte ich mir auch einen Überblick verschaffen inwieweit die Schüler und Schülerinnen bereits Erfahrungen in Handball haben. Dabei wurde ich meist überaus positiv überrascht. Abschließend für die ersten Trainingswochen habe ich ein paar Grundtechniken des Spiels und darauf bezogene Spiele trainiert, um so dem richtigen Spiel Schritt für Schritt näher zu kommen.

Neben dem eigentlichen Projekt in dem ich als Trainer fungiere, wollte ich sofern dies möglich sei auch aktiv sein und meine eigene Handballaktivität, wenn möglich auf dem Laufenden halten. Bevor ich ankam, dachte ich dies sei nicht möglich, allerdings durfte ich mit Freude feststellen, dass es in Kenia bereits eine aktive Handballliga, welche national ausgetragen wird, gibt. Somit hatte ich seit meiner Ankunft die Hoffnung vielleicht mit einem Team mit trainieren zu dürfen. Dieser Wunsch wurde dann realisierbar, als Carol mir Victor vorstellte, den Junioren Nationaltrainer. Victor war ebenfalls aktiv in dem Sport, welchen wir so lieben und könnte bereits Erfahrungen in Deutschland bei der zweiten Mannschaft von Gummersbach machen. Ebenfalls spielte er viele Jahre für die zu seiner Zeit und auch aktuell beste Mannschaft in Kenia und gewann mit ihnen die Meisterschaft. Ebenfalls hatte ich bereits die Möglichkeit ein Spiel dieser Liga anzuschauen. Hierbei hatte ich ebenfalls die Möglichkeiten bereits einige andere Spieler kennenzulernen, welche vermutlich meine Mit- bzw. Gegenspieler werden könnten. Um nun ein Verhältnis zum deutschen Handball schaffen zu können folgt nun eine ziemlich unprofessionelle Einschätzung meinerseits. Ich würde behaupten die Topmannschaften hier befinden sich physisch auf einem Level mit Ober- bzw. Nordrheinligamannschaften bei uns, technisch hingegen würde ich sie eher zwischen Verbands- und Oberliga einordnen. Um nun nochmal schlussendlich zu mir zu kommen kann ich mit Freude behaupten, dass Victor aktuell eine Mannschaft sucht mit der ich mittrainieren und vielleicht sogar mitspielen kann.

Wer die tolle Initiative und unseren Simon unterstützen möchte, kann dies gerne in Form einer Spende tun. Spenden können auf das folgendes Konto eingezahlt werden:

Kontoinhaber: KJSH e.V.

IBAN: DE77200300000070321505

BIC: HYVEDEMM300

Betreff: Spende für JiA, eingeworben von Simon Gorholt

 

Spendenbescheinigungen können gerne unter 0431/9791024 oder info@jugend-im-ausland.de angefordert werden.

Alle Informationen zu den Programmen, sind zu finden unter www.jugend-im-ausland.de  bzw. www.play-handball.org/de/home-de

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