Die Steigerung hat einen Namen: Gut, besser, Wistuba. Dabei war der TV Korschenbroich schon bisher nicht schlecht aufgestellt im Trainerstab rund um Chefcoach Dirk Wolf. Ein Beispiel: Sein Rechtsaußen Sascha Wistuba ist nicht nur einer der schnellsten Spieler in der Regionalliga, sondern als Personal- und Athletik-Trainer fast so etwas wie die rechte Hand von Cheftrainer Dirk Wolf – ausgestattet mit der Kompetenz, diesen Bereich nach persönlichen Vorstellungen/Ideen zu gestalten. Klar: Wistuba hat in der coronabedingten Pause auch die persönlichen Pläne aufgestellt, nach denen die Spieler praktisch im Home Office etwas für sich tun sollen. Jetzt hat der Athletik-Coach, der sich immer weiter fortbilden will, die nächste Stufe seines Berufs erreicht: Er ist jetzt offiziell zertifizierter Athletik-Trainer des DOSB – nach einer neun Monate langen Ausbildung an der Trainerakademie des Deutschen Olympischen Sportbundes in Köln.
Alleine die Zulassung ist an eine Reihe von Bedingungen geknüpft. Und die Ausbildung hat es ebenfalls in sich: Nachzuweisen sind Fähigkeiten Coaching, Kraftentfaltung, Mobilität oder Agilität sowie Zielbewegungen in Sprint, Sprung, Wurf und Schlag. Die aus fünf Teilbereichen bestehende Prüfung verlangt unter anderem in einer Hausarbeit die Präsentation eines Anforderungsprofils zur jeweiligen Sportart, eine Hausarbeit über die Planung einer Saison sowie als Abschluss eine einstündige Klausur. Sascha Wistuba brachte das komplette Programm erfolgreich hinter sich – woran sein Trainer Dirk Wolf nie ernsthaft gezweifelt hat. Wolf freut sich trotzdem sehr mit Wistuba, dessen Tätigkeit er sehr zu schätzen weiß: „Ich denke, mit jeder Fortbildung und Lizenz bildet man sich weiter und bekommt neue Impulse, die man bei uns mit einfließen lassen kann. Davon profitieren wir natürlich.“
Wistuba selbst, der dem TVK in der kommenden Saison in seiner Doppelfunktion Rechtsaußen/Athletik-Coach erhalten bleibt, sieht die Lizensierung als weiteren wichtigen Schritt für seine berufliche Zukunft. „Für mich ist das Besondere an der Ausbildung die außergewöhnlich hohe fachliche und menschliche Qualität der Referenten und Teilnehmer. Die Ausbildung lebt vom Erfahrungsaustausch unter den Kollegen und man erfährt und lernt wie in der Praxis auf Elite-Niveau gearbeitet wird. Insgesamt bedeutete es schon viel Arbeit, die Ausbildung in den beruflichen und privaten Alltag zu integrieren, aber das war es allemal wert! Für meine berufliche Karriere ist diese Ausbildung auf jeden Fall ein wichtiger Baustein.“
Als Handballer aus Leidenschaft weiß Sascha Wistuba, dass Theorie und Praxis für den Erfolg zusammenpassen müssen. „Zertifikate alleine bedeuten ja noch nicht, dass du gute Arbeit leistest. Sicher war meine Arbeit bei den Rhein Vikings eine tolle Bereicherung und beim TV Korschenbroich bin ich fest davon überzeugt, dass ich meinen Teil zum Erfolg beitrage“, sagt der 29-Jährige, „aber dass ich was draufhabe, muss ich jetzt erst mal unter Beweis stellen. Im Mai starte ich mit einem Angebot für Handballer, für das sich einzelne Athleten, aber auch Trainer und Teams aus allen Ligen anmelden können. Konkret geht es um individuelle Trainingsplanungen, Integrieren der Athletik in die Saisonplanung, Seminare zu Themen wie Kraft-, Beweglichkeits- und Präventionstraining. Danach sehe ich weiter. Langfristig kann ich mir sicher auch ein hauptberufliches Engagement für einen Handball-Bundesligisten in der 1. oder 2. Liga vorstellen. Andere Sportarten schließe ich aber nicht kategorisch aus.“