Dirk Wolf will es immer ganz genau wissen. Deshalb nimmt er sich auch für die Nachbereitung eines Spiels ausreichend Zeit – erst recht dann, wenn er eine Niederlage wie zuletzt das 26:34 im Spitzenspiel beim TuS 82 Opladen aufzuarbeiten hat. Da sah er unter anderem einige Entscheidungen der Schiedsrichter, über die er gerne genauer diskutiert hätte. Auf der anderen Seite ist Wolf aber fair genug, um die Ursache für das am Ende zu deutliche Ergebnis nicht bei den Spielleitern zu suchen, sondern bei den Korschenbroichern selbst: „Wir haben zu viele Fehler gemacht.“ Er sieht darin einen natürlichen Entwicklungsprozess bei seiner Mannschaft, die auf dem Feld manchmal wie eine Abteilung aus „Jugend forscht“ aussieht.
Steffen Brinkhues (22) im halblinken Rückraum, Justin Kauwetter (19) auf der anderen Seite, dazu Tim Dicks (21) oder Dustin Franz (20) bilden eine Mischung mit viel Perspektive und (noch) wenig Erfahrung. Selbst dann, wenn Mats Wolf in der Mitte dabei ist, steigt der Altersschnitt nicht viel höher: Der Regisseur ist auch erst 22. In der Summe hält der TVK-Coach die bisher erreichten 20:12 Punkte und den zweiten Tabellenplatz für in Ordnung: „Alles ist im Lot. Wie befinden uns genau in dem Raum, den wir uns vorgestellt haben.“ Wolf war im Lauf der Hinrunde keiner, der schnell in Jubel ausgebrochen ist, als sein Team Anfang Dezember sogar an der Tabellenspitze zu finden war. Nun ist er keiner, der in Hektik ausbricht, weil es gerade auswärts nicht so gut läuft.
Was für seine Mannschaft spricht: In der heimischen Waldsporthalle sind die Leistungen in der Regel überdurchschnittlich gut und so war vor einigen Monaten nicht mal das 23:24 gegen richtig starke Opladener eine Enttäuschung. In den übrigen sechs Spielen gab es zum Teil sehr deutliche Erfolge und ein Höhepunkt war vor knapp vier Wochen das begeisternde 34:26 gegen die SG Ratingen. Auf dieses oder ein ähnlich hohes Niveau will der Tabellenzweite im Heimspiel am Samstagabend (19.30 Uhr) gegen den TV Rheinbach zurück, der auf Rang fünf (18:14 Punkte) sogar einer der Konkurrenten bei der Vergabe der Spitzenpositionen ist. Fürs Saisonziel, den eigenen fünften Platz aus der vergangenen Saison zu übertreffen, steht demnach durchaus einiges auf dem Spiel.
Bildhinweis: Trainer Dirk Wolf; aufgenommen von Sven Frank