Viel besser hätte das vergangene Wochenende kaum laufen können für den TV Korschenbroich. Das Wichtigste aus der Sicht von Trainer Dirk Wolf: Seine Mannschaft rief im Regionalliga-Heimspiel gegen die SG Ratingen eine starke Leistung ab, für die sie sich mit einem verdienten 34:26-Erfolg belohnte. Gleichzeitig mussten die bisherigen Verfolger TV Rheinbach und TSV Bonn rrh. Niederlagen hinnehmen, sodass für den Zweiten (18:6 Punkte) im Moment nur noch der zwei Zähler besser liegende Regionalliga-Spitzenreiter TuS 82 Opladen (20:4) als echter Konkurrent im Kampf um den Aufstieg übrig ist. BTB Aachen, Rheinbach und Bonn (alle 14:10) auf den Rängen drei bis fünf haben ohnehin keinerlei ernsthafte Ambitionen, in die 3. Handball-Liga aufzusteigen. Das ist bei den Opladenern und dem TVK anders: Beide müssen nicht, können aber – und würden den Sprung im Fall der Fälle auch wagen. Im spannenden Fernduell an der Spitze wartet jetzt zum Abschluss der Hinrunde die deutlich schwierigere Aufgabe auf Wolfs Aufgebot: Während Opladen in eigener Halle die zuletzt wenig überzeugende und auf einen Abstiegsplatz gerutschte HG Remscheid erwartet, muss Korschenbroich am Samstag (18 Uhr) bei der fast unberechenbaren SG Langenfeld antreten.
Der Drittliga-Absteiger SGL hat zwar bisher mit seiner umgebauten Mannschaft hin und wieder schwankende Leistungen gezeigt und nicht alle Erwartungen erfüllt, kann aber an einem guten Tag jeden Gegner in Not bringen. Ein eindrucksvoller Beleg dafür war der siebte Spieltag am 9. November, als Langenfeld das Derby gegen zuvor sechs Mal unbesiegte Opladener mit 32:26 für sich entschied. „Das waren damals 120 Prozent. Wenn wir die wieder zeigen, ist der TVK schlagbar“, findet SGL-Trainer Markus Becker, der viele Parallelen zwischen seiner eigenen Mannschaft und dem TVK sieht: „Von der Spielidee her ähneln wir uns schon.“ Bei beiden geht es tatsächlich darum, aus einer guten Abwehr heraus die größte mögliche Geschwindigkeit vorzulegen.
TVK-Coach Dirk Wolf sah die Korschenbroicher beim Erfolg über Ratingen in der Nähe des Optimums und weiß ziemlich genau, dass es jetzt in Langenfeld für den nächsten Sieg nicht viel weniger sein darf: „Sie können ein hohes Tempo gehen und sie haben in André Moser einen Spieler, der viele richtige Entscheidungen trifft. Wir müssen unbedingt eine gute Einstellung haben.“ Korschenbroich sollte im Vergleich zu seinen bisherigen Auswärts-Auftritten sogar ein gutes Stück zulegen, zumal es in der Hinrunde bisher nur beim inzwischen gefährdeten TV Jahn Köln-Wahn ein klares Resultat gab (34:26). Darüber hinaus stehen zwei ganz knappe Siege sowie zwei Unentschieden und eine Niederlage in der Bilanz – durchaus ausbaufähig für ein Spitzenteam. Stark gefährdet ist der Einsatz von Dustin Franz, der gegen Ratingen eine Schulter-Verletzung erlitt und nach der Pause komplett zusehen musste. Weil die SGL personell ebenfalls ganz gut bestückt ist, spricht viel für eine enge Partie mit offenem Ausgang. Und die Trainer-Kollegen könnten sich fast abgesprochen haben: „Wir brauchen als Mannschaft eine gute Leistung.“
Bildhinweis: Steffen Brinkhues; aufgenommen von Michael Jäger