Dort, wo alles begann: Mathias Deppisch kehrt nach Fredenbeck zurück

Mathias Deppisch tritt am Samstag (19.30 Uhr, Geestlandhalle, Am Mühlenbeck 2, 21717 Fredenbeck) mit dem TV Korschenbroich eine Reise in die Vergangenheit an. Beim VfL Fredenbeck legte der Rechtsaußen, der inzwischen im elften Jahr für das Hand.Ball.Herz.-Team aufläuft, in den Spielzeiten 1998/1999 und 1999/2000 die Grundlage für seine Karriere.
Tissy_Fredenbeck
Mathias Deppisch, Kapitän des TV Korschenbroich, wurde am 14. Juni 1979 in Eutin geboren. Mit dem Handballsport begann er bei der Lübecker Turnerschaft, später ging es zum TSV Eintracht Groß Grönau. In seinem letzten A-Jugend-Jahr (Saison 1997/1998) wechselte er zum VfL Bad Schwartau. Dort sammelte der Rechtsaußen schon als Jugendspieler erste Erfahrungen in der 2. Herren-Mannschaft, die damals in der Oberliga spielte.

„Ich kann mich noch daran erinnern, dass wir mit der A-Jugend damals ein Turnier in Fredenbeck gespielt haben“, berichtet Mathias Deppisch. „Einige Monate später wurde ich von meinem Trainer Woitec Cisielski angesprochen, dass Fredenbecks Coach Zenon Lakomy, die sich aus der polnischen Nationalmannschaft kannten, sich nach mir erkundigt habe und mich zur neuen Spielzeit zum VfL holen wollte.“ Gesagt, getan. Ursprünglich sollte „Tissy“ auch in Stade zur Schule gehen, was sich später allerdings aufgrund der Wahl der Leistungskurse als nicht umsetzbar herausstellte. Dennoch wechselte Mathias Deppisch zur Spielzeit 1998/1999 zum VfL Fredenbeck.

Im ersten Jahr pendelte der heute 36-Jährige zwischen der Schule in Lübeck und der Halle in Fredenbeck hin und her. „Ich wollte es unbedingt schaffen und sowohl in der 2. Bundesliga beim VfL Fuß fassen und gleichzeitig mein Abitur durchziehen. Auch wenn ich täglich _ rund 300 Kilometer pendeln musste, war mir klar, dass ich diesen Schritt machen möchte. Heute bin ich froh und stolz, wie es letztlich gelaufen ist. Für mich war dieses erste Jahr auch für den Charakter eine sehr prägende Zeit. Seitdem weiß ich, dass man, wenn man etwas unbedingt will, _Opfer bringen muss, aber am Ende meist auch belohnt wird. Diese Einstellung versuche ich heute an Jüngere weiterzugeben.“

In Zenon Lakomy hatte Mathias Deppisch damals einen Trainer, der sich um den Youngster kümmerte und ihn an das Bundesliganiveau heranführte. Verpflichtet war der damals 19-Jährige als 2. Mann auf der rechten Außenbahn hinter „VfL-Urgestein“ Andree Brazkiewicz. „Wenn ich heute darüber nachdenke, bin ich Zenon Lakomy sehr dankbar, denn ich habe verhältnismäßig viele Spielzeiten eingeräumt bekommen“, sagt Deppisch. In Fredenbeck spielte „Tissy“ in den Spielzeiten 1998/1999 und 1999/2000 mit Spielern wie Michael Hein (wurde 1989 mit TuRu Düsseldorf IHF-Cup-Sieger), Maik Heinemann, den Ex-Nationalspielern Jean Baruth und dem Ex-Düsseldorfer Nikolaos Grammatikos zusammen.

In der Spielzeit 1998/1999 belegte der VfL Fredenbeck mit Mathias Deppisch den 8. Platz in der 2. Bundesliga. Ein Jahr später belegte man gar Platz 4 und schnupperte am Erstligaaufstieg. Auch wenn der VfL Fredenbeck Mathias Deppisch gerne weiter an den Klub gebunden hätte, entschied sich „Tissy“ den VfL nach zwei Jahren zu verlassen und sich der HSG Mülheim-Kärlich-Bassenheim anzuschließen. „Nach den beiden Jahren in der 2. Bundesliga wollte ich Stammspieler werden“, erinnert sich der heute 36-Jährige. „Da in Fredenbeck ein neuer Trainer, eine neues Management und auch eine fast komplett neue Mannschaft kamen, habe ich letztlich einen Wechsel vorgezogen.“
2001 ging Deppisch dann zum Wermelskirchener TV, ehe er 2003 zur SG Solingen wechselte. 2005 ging es für den Linkshänder dann zum TV Korschenbroich, wo er inzwischen in der elften Saison das Trikot des TVK trägt.

Seit seinem zweijährigen Engagement kehrte Mathias Deppisch lediglich einmal als Aktiver in die Geestlandhalle zurück. In der Zweitliga-Spielzeit 2004/2005 war der Linkshänder mit der SG Solingen in Fredenbeck einmal zu Gast. Am Samstagabend kehrt der heute 36-Jährige noch einmal dorthin zurück, diesmal mit dem TV Korschenbroich. „Die Mannschaft und auch fast das gesamte Umfeld haben sich verändert. Ich werde sicherlich nur noch wenige Leute von damals wieder treffen“, erzählt Mathias Deppisch. Manager des VfL ist Hajo Klintworth, mit dem er in seiner Zeit beim VfL ebenfalls zusammen spielte.

„Der VfL ist auch in dieser Saison wieder prominent und international aufgestellt. Die HSG Krefeld hat man deutlich schlagen. Dieses Ergebnis sagt einiges über die Spielstärke des VfL Fredenbeck aus“, berichtet der Rechtsaußen des Tabellendritten. „Natürlich bringt dieses Spiel am Samstag für mich eine besondere Note mit sich. Die Rückkehr nach Fredenbeck ist die Reise in die Vergangenheit und die Geestlandhalle ist der Ort, an dem für mich damals alles begann, wobei mir das damals alles noch nicht so klar war. Ich komme ja aus keiner ‚klassischen Handballfamilie‘, so dass die Bundesliga und ein Traditionsvereins wie der VfL Fredenbeck Neuland für mich waren. Letztlich habe ich dort den Grundstein für meine Karriere gelegt und ich denke an diese Zeit beim VfL Fredenbeck gerne zurück. Die Station Fredenbeck war für mich und meinen weiteren Karriereverlauf enorm wichtig, weil ich dort schon frühzeitig im Fokus der Bundesliga gestanden habe.“

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