Die Zeit der weiten Reisen in der 2. Handball-Bundesliga ist für den TVK vorbei. Drei Auswärtsspiele hat das Team in dieser Saison noch zu bestreiten, bei zweien davon handelt es sich um Lokalduelle, das letzte führt die Korschenbroicher lediglich 130km weit bis ins westfälische Hamm.
Am kommenden Freitag steht das erste der besagten Nachbarschaftsduelle auf dem Programm. Um 19.45 gastiert das Hand.Ball.Herz.-Team im TSV-Sportcenter beim DHC Rheinland. Und obwohl es für beide Teams nominell um nichts mehr geht in dieser Saison, erwartet TVK-Trainer Christian Voß eine spannende und interessante Partie: „Derbys haben immer ihren ganz eigenen Charakter. Ich bin mir sicher, dass niemand dieses Spiel vorzeitig abschenken wird.“ Dass der DHC zuletzt fünf Niederlagen in Serie hinnehmen musste, interessiert den Korschenbroicher Trainer wenig: „Man muss sich doch nur mal die Kaderliste der Dormagener ansehen. In dieser Mannschaft steckt so viel individuelle Qualität, da können nur wenige Teams mithalten.“ Gleichwohl ist für Voß die Favoritenrolle nicht eindeutig vergeben. „Die große Stärke meiner Jungs ist die mannschaftliche Geschlossenheit, der absolute Wille und die Bereitschaft, alles für den Erfolg zu geben. Wenn wir diese Tugenden auch am Freitag wieder anbringen können, dann haben wir mit Sicherheit auch die Möglichkeit, in Dormagen zu bestehen“, so der TVK-Coach.
Auf der Suche nach Motivationstricks ist dem Korschenbroicher Trainer sicherlich auch das Hinspiel wieder in den Sinn gekommen. Im dritten Auftritt unter seiner Regie musste sich der TVK dem Nachbarn mit 33:36 (15:21) geschlagen geben. Dabei starteten die Gastgeber miserabel in die Partie, lagen früh zurück und mussten diesem Rückstand über die gesamte Spieldauer hinterherlaufen. Auch eine deutliche Leistungssteigerung in Durchgang zwei reichte nicht aus, um im ersten Kreis-Derby etwas Zählbares einfahren zu können. Das soll am Freitag anders werden.
Dass Rückraumspieler Christoph Piske dabei mithelfen kann, gilt als nahezu ausgeschlossen. Seit Wochen machen dem Korschenbroicher Halbrechten massive Rückenbeschwerden das Handballspielen unmöglich. Trainer Christian Voß geht von einem längeren Ausfall des wurfgewaltigen Linkshänders aus. Wieder zurück auf dem Hallenparkett ist hingegen Sebastian Bartmann. Der Kreisläufer fiel monatelang mit einer Sprunggelenksverletzung aus und hat in diesem Kalenderjahr noch kein Spiel für den TVK bestritten. Am Mittwoch kehrte er ins Mannschaftstraining zurück. Ob es bei Bartmann bereits für einen Einsatz am Freitag reichen wird, ist laut Trainer Voß höchst unwahrscheinlich: „Bei Sebastian müssen wir abwarten, wie er sich im Training präsentiert, wahrscheinlich wird es aber noch etwas dauern, ehe er wieder voll einsatzfähig ist.“
Für Trainer Christian Voß ist das anstehende Derby ein guter Gradmesser für die traurige Entwicklung, die der Handball in der Region in den letzten Monaten genommen hat: „Wenn ich an das Hinspiel zurückdenke, dann kommt mir vor allem die unfassbare Euphorie wieder in den Sinn, die hier damals herrschte. Davon ist jetzt nur noch sehr wenig zu spüren. Für beide Vereine steht der Abstieg am Ende der Saison fest und was die Zukunft angeht, gibt es noch einige Fragezeichen.“ Was den TVK anbelangt, haben sich diese Fragezeichen teilweise aufgelöst. Inzwischen ist klar, dass man in der kommenden Saison die Herausforderung in der 3. Liga suchen wird, mit Mathias Deppisch und Philipp Liesebach wurden die ersten Spieler unter Vertrag genommen, weitere sollen in Kürze folgen. Und auch hinter den Kulissen tut sich einiges im 'Handballdorf' hierzu soll in den nächsten Tagen ebenfalls näheres bekannt gemacht werden. Zunächst aber richten sich alle Blicke auf das anstehende Rhein-Kreis-Derby, in dem es neben zwei Punkten auch erneut um eine Menge Prestige gehen wird.