Der TVK reist am kommenden Sonntag nach Solingen, um sich dort um 17.30 Uhr in der Klingenhalle mit dem Bergischen HC zu messen. Die Vorzeichen sind eindeutig: Auf der einen Seite der Aufstiegsaspirant, mit 15:5 Punkten auf Rang drei liegend und auf der anderen Seite der TVK, mit seinen 11:9 Punkten und Platz acht bislang im Soll und damit mitten drin im Kampf um die Qualifikation für die eingleisige 2. Liga.
Etwas ganz besonderes wird die Partie für Mathias Fuchs. Der Rückraumspieler wechselte vor der Saison vom BHC an den Niederrhein. Zuvor verbrachte der gebürtige Solinger Fuchs sein gesamtes Handball-Leben beim BHC bzw. dessen Vorgängervereinen. Somit war es im Sommer dieses Jahres der erste Vereinswechsel in seiner langen und erfolgreichen Karriere: „Ich freue ich natürlich ganz besonders auf das Duell mit meinem Ex-Verein. Insbesondere, weil das Spiel in der Klingenhalle in Solingen steigt. Hier habe ich von Kindesbeinen an das Handball-ABC gelernt und verbinde viele schöne Erinnerungen mit der Halle. Zu meiner Zeit beim BHC habe ich daher auch immer lieber hier als in der Bayer-Halle gespielt. Die Klingenhalle hat eine ganz eigene, besondere Atmosphäre.“
Mit seinen ehemaligen Mannschaftskameraden hält er nach wie vor guten Kontakt: „Ich habe im Vorfeld mit einigen Leuten gesprochen, die freuen sich ebenso wie ich, dass wir gegeneinander spielen. Ich musste auch einige Karten für Freunde und Verwandte organisieren.“ Eine eindeutige Prognose für das Spiel wollte er nicht abgeben, aber „ich bin gespannt, wie das Spiel ausgeht. Das wichtigste wird – wie in jedem Spiel – die Defensive sein. Da müssen wir Sicherheit bekommen. Der BHC hatte in der Vergangenheit immer Schwierigkeiten gegen den TVK. Ich hoffe, dass das auch so bleiben wird.“
Im Vorfeld der Begegnung haben beide Lager mit Verletzungssorgen zu kämpfen: Dem BHC werden voraussichtlich gleich fünf Akteure seines 18 Spieler umfassenden Kaders fehlen – glücklich kann sich schätzen, wer in einer solchen Lage auf einen erst- und zweitligaerfahrenen Spieler wie Sebastian Aschenbroich oder einen aktuellen polnischen Juniorennationalspieler wie Arthur Giela zurückgreifen kann.
Auf Seiten des TVK droht das Bruderpaar David und Simon Breuer auszufallen. „Wir haben bei Simon Breuer eine MRT-Untersuchung veranlasst. Dabei hat sich herausgestellt, dass er einen Muskelfaserriss der Bauchmuskulatur erlitten hat“, so Dr. Joachim Schier, Mannschaftsarzt des TV Korschenbroich. David Breuer hat sich eine Fußverletzung zugezogen – bei beiden ist ein Einsatz am Sonntag höchst unwahrscheinlich, an Training war in dieser Woche überhaupt nicht zu denken. Die Tragweite eines möglichen Ausfalls wird besonders deutlich, wenn man sich vor Augen hält, dass die Breuers gemeinsam für 135 der bislang 310 TVK-Treffer verantwortlich waren – also satte 44%.
Die Rollenverteilung ist vor dem Aufeinandertreffen der beiden West-Clubs mehr als eindeutig. Dass der TVK mit dieser Situation aber mehr als gut leben kann, hat er in der Vergangenheit schon mehrfach unter Beweis gestellt. Rückkehrer Mathias Fuchs ist sich bei einer Sache aber sicher: „Egal, wie das Spiel ausgeht – der BHC bleibt Top-Favorit auf den Aufstieg in die 1. Liga.“