Es ist ein bisschen das Duell der Gegensätze, welches am kommenden Sonntag um 17 Uhr in der Erzgebirgshalle Lößnitz steigt. Auf der einen Seite der Zweitliga-Dino Aue, seit dem Erstligaabstieg 1992 ununterbrochen in der 2. Bundesliga aktiv und auf der anderen Seite der TVK, der nach dem kurzen Intermezzo in der Saison 2007/2008, dem sofortigen Wiederaufstieg 2009 und dem grandiosen 9. Tabellenplatz der Vorsaison nun seine dritte Zweitliga-Spielzeit bestreitet.
Doch dies sind bei weitem nicht die einzigen Unterschiede zwischen den beiden Vereinen. Das Wettrüsten in der Qualifikationssaison hat auch im beschaulichen Erzgebirge seine Spuren hinterlassen: 930.000 Euro beträgt der offizielle Etat des EHV Aue, beinahe das Doppelte dessen, was der TVK aufbieten kann. Kein Wunder also, dass der Auer Kader gespickt ist mit einigen Vollprofis, Spieler aus acht verschiedenen Nationen stehen im Team. Dass beim TV Korschenbroich ausschließlich einheimische Akteure spielen, mutet im Bundesliga-Handball fast schon exotisch an.
Dass Geld alleine noch keine Tore wirft, musste die Multikulti-Truppe von Aues Trainer Maik Nowak in dieser Saison bereits schmerzlich erfahren. Dem Erstrunden-Aus im Pokal bei der SG Bietigheim folgten zuletzt drei Pleiten in Serie in der Liga. Mit 5:7 Punkten rangiert der EHV Aue derzeit auf dem 12. Tabellenplatz. Der TVK hat nach dem Erfolg gegen Bietigheim am Mittwoch nun 7:3 Punkte eingefahren und belegt Platz 5.
Florian Korte zeigte sich bereits Mittwochabend vorsichtig optimistisch: „Ich hoffe, dass wir jetzt auch in Aue was holen, denn wir fahren auf jeden Fall hin, um zu gewinnen. Ich denke, dass das auch möglich ist. Aue hat in der Saison bisher schwankende Leistungen gezeigt, deswegen bin ich da eigentlich guten Mutes.“ Sein Chef an der Seitenlinie, Trainer Khalid Khan, warnt davor, aus der aktuellen Situation falsche Schlüsse zu ziehen: „Bei einer Mannschaft mit einem Etat von fast 1 Million und sieben oder acht Profis brauchen wir uns nicht über den Favoritenstatus zu unterhalten. Aber mit der Situation kommen wir gut klar. Aber auch, wenn wir in eine Außenseiterposition sind: Wir wollen das Spiel trotzdem gewinnen.“