Die letzten beiden Spiele des TV Korschenbroich in der Krefelder Glockenspitzhalle konnten unterschiedlicher kaum sein. Erst die Niederlage im Derby gegen den OSC Rheinhausen, dann die Pokal-Sensation gegen den TV Großwallstadt. Die TVK-Presseabteilung sprach mit Marketing-Manager Kai Faltin über die beiden Begegnungen binnen vier Tagen, die Hintergründe des Hallenwechsels sowie die Perspektiven.
Kai, wie lautet aus Deiner Sicht das Fazit nach den beiden Spielen in Krefeld?
Faltin: Sportlich waren sicherlich beide Ergebnisse überraschend, aber Überraschungen sind im Sport eben immer möglich – in beide Richtungen… Mit dem Sieg und vor allem dem beherzten Auftritt im Pokalspiel gegen Großwallstadt haben wir sicher viele neue Freunde gewonnen. Die Zuschauerzahlen waren insgesamt zufriedenstellend und sind ausbaufähig.
Die NGZ schrieb in einem Kommentar von einem „Eigentor“.
Faltin: Gemessen am sportlichen Ergebnis gegen Rheinhausen kann ich diese Einschätzung noch nachvollziehen. Doch blenden wir das Sportliche an dieser Stelle aus, so sehe ich dies anders. Unsere Intention, für die beiden Spiele nach Krefeld zu gehen, war es nicht in erster Linie, finanzielle Gewinne zu generieren. Sonst hätten wir die Ticketpreise nicht gesenkt. Auch war uns von Anfang an bewusst, dass die „Hexenkessel“-Atmosphäre wie in der Waldsporthalle nicht erreicht werden kann.
Was sprach denn für den zeitweisen Umzug nach Krefeld?
Faltin: Wir wollten durch den Umzug ein breites Publikum ansprechen. Und das ist uns gelungen! Gegen Rheinhausen hatten wir 1.500 Zuschauer. Das war auch für unseren „Sponsor Of The Day“ Kangaroo eine gute Präsentation. Denn im Vergleich zur Kapazität der Korschenbroicher Waldsporthalle sind das mehr als doppelt so viele Besucher. Nicht minder haben wir damit für den besten Ligabesuch bei einem TVK-Heimspiel in der Vereinsgeschichte gesorgt!
Und noch ein Ziel haben wir erreicht: Wir konnten durch die beiden Spiele in Krefeld, im Herzen des Niederrheins, für eine erhöhte Aufmerksamkeit unseres Hand. Ball. Herz. – Teams sorgen. Genau das wollten wir.
Wie siehst Du das Spiel gegen Großwallstadt?
Faltin: Das war sportlich natürlich ein unglaublicher Auftritt der Mannschaft und die richtige Antwort auf das sportlich unerfreuliche Ergebnis gegen Rheinhausen. Gut 600 Zuschauer klingen erst mal nicht so viel, aber das sind deutlich mehr als in der 1. Runde gegen die HSG Düsseldorf in der Waldsporthalle. Also auch hier eine Steigerung. Fasst man beide Spiele zusammen, kommen wir auf rund 2.100 Zuschauer in den beiden Spielen. Gemessen an unserer genannten Durchschnittszahl von 657 Besuchern pro Heimspiel ist dies eine stolze Steigerung. Sie zeigt: Der TVK ist ein attraktiver Handball-Bundesligist hier in der Region. Darauf müssen und werden wir aufbauen. Jetzt geht es aber erst einmal in der Waldsporthalle weiter? Faltin: Richtig. Am Samstag spielt unser Team jedoch zunächst auswärts in Groß Umstadt, ehe schon nächsten Mittwoch das nächste Heimspiel auf uns wartet. Dann wieder in der Waldsporthalle, auf die wir uns natürlich sehr freuen. Vielleicht kommt dann ja auch der eine oder andere neue Fan aus dem Krefelder Raum. Und die Perspektive? Faltin: Um Bundesliga-Handball auf Dauer zu etablieren, müssen wir wohl Abschied aus der Waldsporthalle nehmen und in einer modernen, großen und zeitgemäßen Spielstädte spielen, die jedoch nicht Glockenspitzhalle heißt. Der Umzug ist unumgänglich, das zeigen die Hallen der Ersten- und Zweiten-Liga. Dazu bedarf es jedoch der Unterstützung aus Wirtschaft, Politik und Öffentlichkeit. Und wie der Presse bereits zu entnehmen war, sind wir hier bereits in Gesprächen. Näher möchte ich an dieser Stelle jedoch nicht darauf eingehen, dazu ist es noch zu früh.