Der TVK hat sich beim HC Erlangen teuer verkauft und verlor trotz einer überzeugenden Vorstellung mit 24:27 (13:13).
In den letzten Wochen hatte Khalid Khan eine 3:3-Deckung bereits trainieren und phasenweise auch schon im Wettkampf spielen lassen. Mit dieser extrem offensiven Variante überraschte der TVK die heimstarken Erlangener, die in der gesamten Saison erst eine Niederlage in eigener Halle hinnehmen mussten.
Ohne die verletzten Marcel Görden und Dennis Marquardt, dafür mit Jörn Ilper kam der TVK zunächst gut ins Spiel. Im TVK-Tor begann Thomas Bauer, der sich besonders im ersten Abschnitt mit zahlreichen Paraden auszeichnen konnte. Aber auch sein Gegenüber Andreas Bayerschmidt erwies sich als Meister seines Fachs und sollte im Laufe der packenden Begegnung in den entscheidenden Phase zur Stelle sein.
Im Angriff zeigte TVK-Torjäger David Breuer, warum er an der Spitze der Torschützenliste steht. Gegen seine Würfe fand die Erlangener Deckung kein Mittel. „Dave“ zeichnete mit seinen acht Toren in Halbzeit eins für mehr als die Hälfte der TVK-Treffer verantwortlich. Auch Christian Rommelfanger sorgte aus dem linken Rückraum für Torgefahr. Mit 13:13 ging man in die Kabine.
Im zweiten Abschnitt begann der Gast mit einer versetzten 5:1-Abwehr. Leider versäumte es der TVK, sich entscheidend abzusetzen, als Erlangens Daniel Stumpf für vier Minuten auf die Bank musste (38. Minute). Die Halle entwickelte sich zu einem Hexenkessel (1250 Zuschauer)und das Spiel nahm einen weiterhin spannenden Verlauf. Der kleine TVK-Kader, in dem bis auf Dominic Kasal alle Spieler zum Einsatz kamen, zerriss sich förmlich und kämpfte wie von Trainer Khan gefordert um jeden Zentimeter. In den letzten Spielminuten wurde nochmals auf die 3:3-Abwehr gewechselt, allerdings fand Erlangen insbesondere in Person von Hannes Münch nun die entstandenen Lücken. In der 57. Minute und bei einem Ein-Tore-Rückstand erhielt Jörn Ilper die rote Karte. In Überzahl erzielte Erlangen dann die letzten beiden Treffer der Partie und brachte den Sieg clever nach Hause.
Am Ende waren es nur Kleinigkeiten, die das Spiel entschieden. Nicht wenige neutrale Beobachter sprachen von einem ausgeglichenen Spiel, das eigentlich keinen Sieger verdient hatte.So sah es auch Marcel Görden, der treffend analysierte: „Am Ende haben uns zwei Spieler gefehlt, die für frischen Wind hätten sorgen können. Die kämpferische Leistung war top.“
Auch bei Khalid Khan überwogen die positiven Aspekte: „Kompliment an meine Mannschaft. Jetzt wollen wir uns die Punkte gegen Groß Bieberau holen.“