Beim überzeugenden Heimspiel gegen HC Erlangen musste der TVK auf den Außenpositionen improvisieren – höchst erfolgreich, wie der 38:25-Sieg zeigte. Linksaußen Markus Breuer war schon zu Spielbeginn in zivil gekleidet, der gewöhnlich die rechte Außenbahn beackernde Mathias Deppisch musste nach wenigen Spielminuten das Spielfeld verlassen. Wir unterhielten uns mit den beiden über ihre Verletzungen und die allgemeine Situation beim TVK.
Zu allererst: Wie geht es Euch gesundheitlich?
Breuer: Ich hatte Rückenbeschwerden, die dank intensiver Behandlung besser werden, aber eben noch nicht vollständig abgeklungen sind. Gegen Erlangen auszusetzen, war eine reine Vorsichtsmaßnahme. Am Dienstagabend habe ich noch nicht am Mannschaftstraining teilgenommen, sondern mit „Tissy“ Deppisch nur ein leichtes Lauftraining absolviert.
Deppisch: Ich habe mir im Spiel gegen Erlangen nach einer Körpertäuschung früh eine muskuläre Verletzung der seitlichen Bauchmuskulatur zugezogen. Das war Pech und einfach ärgerlich. Derzeit befinde ich mich in täglicher physiotherapeutischer Therapie in der Praxis „Mechelink“.
In der Presse war von einer erneuten Rückenverletzung die Rede.
Deppisch: Das habe ich auch gelesen und mich sehr über die wiederholte fehlerhafte Recherche geärgert. Mein Rücken macht keinerlei Probleme.
Wie fühlt es sich an, seinen Kollegen nur zuschauen zu dürfen, aber nicht einreifen zu können?
Breuer: Als Sportler will man natürlich immer spielen, ist doch klar. Aber auch als verletzter Spieler kann man wichtige Aufgaben übernehmen. Ich habe z.B. Statistik geführt und die Würfe der Erlangener Spieler analysiert.
Deppisch: Das sehe ich genauso wie Markus; wenn man nicht aktiv auf dem Spielfeld helfen kann, dann eben auf andere Art und Weise. Sei es durch die Körpersprache auf der Bank oder mit kleinen Tipps für den Spieler auf seiner Position. Wenn es die Situation erlaubt, tauscht man sich auch kurz mit dem Trainer aus.
Apropos: Was sagt ihr denn zu den gezeigten Leistungen auf Euren angestammten Positionen?
Breuer: Dominik Kasal ist für sein Alter schon sehr weit. Zeitweise haben wir aber ohne „echten“ Linksaußen und stattdessen mit einem zweiten Kreisläufer gespielt. Und da hat Marcel Görden eine fantastische Leistung gezeigt.
Deppisch: Für mich ist Christoph Piske ins Spiel gekommen. Auch er hat einen super Job gemacht und seine Qualitäten gezeigt. Er tut unserem Spiel richtig gut, weil er ein ganz eigener Spielertyp ist – und das meine ich uneingeschränkt positiv.
Wie ist die Stimmung generell im Team?
Breuer: Gut! Und das liegt nicht nur an dem Sieg gegen Erlangen. Wir haben unsere sportliche Situation durchweg realistisch eingeschätzt und liegen voll im Soll. Wir haben schon gegen fünf der ersten sieben Teams der Tabelle gespielt. Da sind drei Siege doch ok, oder?
Deppisch: Das sehe ich ähnlich. Wenn man sieht, wie andere Aufsteiger mit bislang ähnlichem Saisonverlauf hofiert werden, wird klar, dass das Anspruchsdenken in Korschenbroich zugenommen hat. Wichtig ist, dass wir als Mannschaft unsere Leistungen einschätzen. Das tun wir.
Können wir mit Eurem Einsatz beim nächsten Auswärtsspiel in Groß Bieberau (25.10.) rechnen?
Breuer und Deppisch: Das hoffen wir, können es aber derzeit noch nicht genau abschätzen. Ende der Woche wissen wir mehr.