Die Waldsporthalle stand Kopf. Nach drei Punktspiel-Niederlagen in Folge bot der TV Korschenbroich gegen den HC Erlangen seine mit Abstand beste Saisonleistung. Mit 38:25 (16:16) fegte der TVK die Franken, die als Mannschaft der Stunde angereist waren, nach Hause. Die Fans feierten die Gala-Vorstellung ihrer Mannschaft schon während der Partie mit stehenden Ovationen.
Die Gäste aus Franken, die am Sonntag gleich vom Niederrhein aus in den Norden zu ihrem DHB-Pokalspiel beim MTV Herzhorn weiter fuhren, waren mit der Empfehlung angereist, dass sie am Mittwoch den vorherigen Spitzenreiter TSG Friesenheim mit 41:30 bezwungen hatten. Und in der ersten Hälfte zeigte der HCE auch seine Klasse: Viel Tempo im Spiel nach vorne, guter Blick für die freien Nebenleute und sehr konsequenter Abschluss vor dem Tor. Da die Gastgeber aber von Beginn an energisch dagegenhielten, sich ebenfalls von ihrer Schokoladenseite präsentierten, entwickelte sich eine hochklassiger Schlagabtausch mit Hochgeschwindigkeits-Handball. Trotz leichten Vorteilen für den TVK stand es zur Pause nur unentschieden.
Beste Halbzeit in der zweiten Liga
In der zweiten Halbzeit spielten die Hausherren dann phasenweise wie im Rausch. Gestützt auf die bärenstarke Vorstellung von Torhüter Thomas Bauer, der zwischen der 30. und 45. Minute lediglich einen Gegentreffer zuließ, wurden die Gäste immer wieder überrannt und in Grund und Boden gespielt. Vom 16:16-Pausenstand zogen die Korschenbroicher schier unwiderstehlich auf 25:17 davon – ohne Frage die bei weitem beste Halbzeit des TVK in dieser Zweitliga-Saison. Marketing-Manager Kai Faltin, vor zwei Jahren selbst noch im Unterhaus am Ball, wollte sogar die beste Korschenbroicher Halbzeitüberhaupt in der Zweiten Liga gesehen haben (Ergebnis 22:9!) – und erntete keinerlei Widerspruch.
Was den Angriffswirbel noch erfreulicher machte: Das Tempo wurde trotz der anstrengenden 'englischen' Woche bis zum Schluss hochgehalten und gerade die jungen Spieler wie Marcel Görden, Christoph Piske, Dominik Kasalund Christoph Gelbke (Bild) mischten munter mit, ohne dasss ein Leistungsabfall feststellbar gewesen wäre.
„Das Ergebnis freut mich für meine Mannschaft, die auswärts in Bittenfeld und Mittwoch in Aue für gute Leistungen nicht belohnt worden ist“, strahlte Trainer Khalid Khan nachher, relativierte aber: „Meine Kollege und ich wissen aber, dass das Ergebnis nichts über die wahren Kräfteverhältnisse aussagt. Unser Sieg fiel eigentlich viel zu hoch aus."Sein Gegenüber Frank Bergemann gestand hingegen, dass der Sieg sogar in der Höhe nicht unverdient sei. „Wir haben ab der 35. Minute einfach abgeschenkt, das darf auch einer jungen Mannschaft wie unserer nicht passieren.“