Zwischen den Pflichtaufgaben des Zweitliga-Alltags wartet auf den TV Korschenbroich die Kür des DHB-Pokals. Mit dem HBW Balingen-Weilstetten gastiert wie in den Vorjahren mit MT Melsungen, THW Kiel und TUSEM Essen am Mittwoch erneut ein Bundesligist in der Waldsporthalle (Anwurf: 19.30 Uhr).
Auch wenn es auf den ersten Blick nicht so aussieht: Das Duell mit den Schwaben ist irgendwie ein Treffen von guten Bekannten. Zum einen sind da die beiden Trainer: TVK-Coach Khalid Khan und sein Kollege Dr. Rolf Brack kennen und schätzen sich. Beide sind bekannt für ihre innovativen Ideen und für die Fähigkeit, taktisch anspruchsvolles Spiel umsetzen zu lassen.
Daneben ist natürlich Markus Breuer. Der Korschenbroicher Linksaußen kommt bekanntlich aus dem Schwaben-Ländle, in seiner Zeit in Balingen war „Breuerle“, wie ihn seine Mitstreiter liebevoll nennen, Publikumsliebling, mit HBW-Kapitän Wolfgang Strobel und Urgestein ‚Litty‘ Ettwein gehören zwei seiner Freunde heute noch zu den Balinger Leistungsträgern.
Zwei Nationaltorhüter und ein Mittelmann
Zudem dürfen sich die Fans, die in der Waldsporthalle hoffentlich für ähnlich tolle Stimmung wie bei den beiden Zweitliga-Spielen sorgen, auch auf ein indirektes Duell der beiden österreichischen Nationaltorhüter: TVK-Keeper Thomas Bauer trifft seinen Kollegen und Konkurrenten Nikola Marinovic, der genau wie Österreichs Mittelmann Mare Hojc im Sommer in Balingen angeheuert hat.
Ähnlich sind auch die Gefühle, die beide Trainer dem DHB-Pokal entgegenbringen. Einerseits hat die Meisterschaft absoluten Vorrang – für beide Teams geht es darum, den Klassenverbleib zu sichern, vorzugsweise möglichst frühzeitig. Andererseits ist der Pokal-Wettbewerb eine gute Gelegenheit, Zusatzeinnahmen und – das gilt zumindest für Korschenbroich – wertvolle Zusatzerfahrungen zu erhalten. „Es ist eine weitere Möglichkeit für meine Mannschaft, zu lernen und uns zu verbessern“, sagt Coach Khan.
Balingen in ungewohnter Rolle
Beide Trainer sehen natürlich den Bundesligisten als klaren Favoriten. „Die Rolle sind wir aus der Bundesliga nicht gewohnt“, gesteht HBW-Trainer Brack. Dass sein Team den Saisonstart mit drei knappen Niederlagen verpatzt hat, ändert nichts an der Ausgangsposition. „Letztes Jahr ist Essen auch ohne jeden Meisterschaftspunkt im Pokal zu uns gekommen und wir haben am Ende mit 15 Toren verloren“, erinnert sich Kreisläufer und Co-Trainer Jörn Ilper, „das Abschneiden in der Bundesliga heißt daher gar nichts.“
Daher ist für Routinier Ilper und Co. das Ziel auch klar: „Ein gutes, attraktives Spiel liefern und uns besser verkaufen als gegen Essen.“ Wobei eine Überraschung ausdrücklich nicht ausgeschlossen wird . . .