Mit einer großartigen kämpferischen Leistung hat derTV Korschenbroich auch sein zweites Heimspiel in der neuen Zweitliga-Saison gewonnen. Beim 41:39 (18:21) im Aufsteiger-Duell gegen die HG Saarlouis erlebten 650 Zuschauer in der Sporthalle auf beiden Seiten einen "Tag des offenen Tors".
Ausgesprochen diplomatisch drückte TVK-Trainer Khalid Khan sein Missfallen über die Defensivleistungen seiner Mannschaft und gerade einmal sieben insgesamt von seinen Torhütern abgewehrte Bälle aus: "Abwehr- und Torwartleistungen hatte ich mir schon etwas anders vorgestellt." Kein Wunder: Eine Woche. nach der 21:22-Niederlage in Bittenfeld kassierten seine Schützlinge alleine in der ersten Hälfte 21 Gegentreffer! Die Gastgeber, die nach einem HGS-Blitzstart 1:4 (5.), 6:9 (13.) und 8:11 (15.) zurücklagen, spielten gerade in der erste Hälfte zu hektisch und bekamen die Achse Danijel Grgic/Andre Kropp überhaupt nicht in den Griff.
Engagierte Vorstellung von Piske
So wurde auch die zwischenzeitliche 16:14-Führung (25.) verdaddelt, zur Halbzeit und kurz nach der Pause (19:22 (33.) lagen die Hausherren mit drei Toren zurück. "Wir sollten die Geduld behalten und weiter aufs Tempo drücken", habe der Trainer geraten", verriet Kreisläufer Marcel Görden über Khans Halbzeitansprache. Mit etws aggressiverer Abwehrarbeit und zeitweiser Manndeckung gegen HGS-Spielmacher Grgic kippten die Korschenbroicher die Begegnung.
Mitte der zweiten Hälfte ging der TVK durch das einzige Tor von Christian Rommelfanger zum 28:27 (45.) erstmals wieder in Führung. Drei Minuten später warf Christoph Piske (Bild oben), der als Vertreter des weiter angeschlagenen David Breuer eine engagierte Leistung bot ("er ist heute endgültig in der zweiten Liga angekommen", lobte Kreisläufer und Co-Trainer Jörn Ilper) die Korschenbroicher beim 31:29 erstmals mit zwei Toren nach vorne.
Taktik von Saarlouis vereitelt
Und diese Führung bauten die Gastgeber gegen die nun immer mehr nachlassenden Gäste über 35:32 (53.) und 38;34 (57.) aus. Erst in den letzten sechs Minuten mischte Kapitän David Breuer mit: Obwohl seine Zerrung noch nicht ganz auskuriert ist, erzielte er per 'Kempa-Trick' nach Görden-Anspiel das spektakulärste Tor des Abends. Überhaupt bot Junioren-Nationalspieler Görden in Deckung und Angriff eine sehr starke Vorstellung. Neben ihm traf vor allem der TVK-Rückraum beinahe nach Belieben. "Wir wollen die Halben werfen lassen und die Achse von Mittelmann und Kreisläufe lahmnlegen", verriet HGS-Trainer Andre Gulbicki nachher über seine Taktik.
Das Pech der weiter sieglosen Saarländer: Dennis Marquardt im linken und Christoph Piske im rechten Rückraum nutzten entschlossen ihre Freiräume – und Mittelmann Simon Breuer machte trotzdem (und trotz zeitweiliger kurzer Deckung) mit der HGS-Abwehr, was er wollte. "Die gesamte Mannschaft hat heute zumindest im Angriff ihre Möglichkeiten voll genutzt", lobte Coach Khan, und: "Wir haben heute 60 Minute Volldampf gespielt, das war wirklich Zweitliga-Niveau."