Der Aufstieg ist bereits unter Dach und Fach – und dennoch ist die Euphorie beim TVK ungebrochen. Der „achte Mann“, wie die Zuschauer beim Handball auch genannt werden, soll die Korschenbroicher Handballer auch in Zukunft zu Höchstleistungen antreiben. Die Verantwortlichen hatten insgeheim darauf gehofft, aber wirklich gerechnet hatte niemand damit. Eine Woche nachdem der TVK die Rückkehr in die 2. Bundesliga perfekt gemacht hatte, stand ein Heimspiel gegen den TuS Ferndorf auf dem Programm, für die es in der Tabelle weder großartig nach oben noch nach unten gehen wird. Und dann noch der Termin: Gründonnerstag, zur Ferienzeit. Also ein Spiel um die „goldene Ananas“, das kaum einen Zuschauer interessieren würde? Mitnichten: Es wurde das Spiel mit der größten Zuschauerbeteiligung in der gesamten diesjährigen Regionalliga-Saison, 1.250 Fans strömten in die Krefelder Glockenspitzhalle, um den Westdeutschen Meister 2009 zu bestaunen. Und ihr Kommen dürften sie kaum bereut haben, schließlich machte der TVK sein Versprechen wahr und nahm auch dieses Spiel zu 100 % ernst. „Das hat uns schon ein wenig stolz gemacht, dass wir auch für diesen Rekord verantwortlich sind“, resümiert ein sichtlich zufriedener Kai Faltin. "Für mich ein weiteres Indiz, dass wir mit dem TVK auf dem richtigen Weg sind und dass der Handball trotz aller derzeitigen Medienberichten bei den Zuschauern auf ein breites positives Interesse stößt und als attraktives Familienevent wahrgenommen wird“, führt Faltin weiter aus. Der Marketing-Manager des TVK, aus privaten Gründen bei diesem Spiel nicht zugegen, konnte sich auf seine ehrenamtlichen Mitarbeiter verlassen, die vor und hinter den Kulissen in vielfältiger Hinsicht für diesen Abend gearbeitet hatten. Das Team hinter dem Team sollte man dabei nicht vergessen. "Wir brauchen auch und gerade für die kommende Bundesliga-Spielzeit weiterhin organisatorische Unterstützung", so der weiterführende Appell Faltins den TVK aktiv zu unterstützen. Zugegeben, die tollen Ferndorfer Fans dürften mit 200 Leuten vertreten gewesen sein. Auch hatte der TVK an einige lokale Medien und Jugendmannschaften Freikarten verteilt. Die Resonanz auf dieses Spiel dürfte aber dennoch so etwas wie eine Signalwirkung auf alle Handballinteressierten bewirkt haben. In der nächsten Saison, die Korschenbroich wieder Bundesliga-Handball bescheren wird, braucht der TVK seine Zuschauer mehr denn je. „Insbesondere zu Topspielen wie gegen TUSEM Essen oder den Bergischen HC könnte die Glockenspitzhalle eine sinnvolle Alternative sein“, sagt Geschäftsführer Dr. Peter Irmen. Die Korschenbroicher Waldsporthalle dürfte mit ihren 800 Plätzen eindeutig zu klein sein. Mehr verkaufte Tickets könnten dem TVK finanzielle Mehreinnahmen bescheren, die für die Bundesliga benötigt werden. Auch die Spieler freuen sich über jeden Zuschauer – aus rein sportlichen Gesichtspunkten. „Gegen Ferndorf hat es richtig Spaß gemacht“, findet Torwart Marcel Leclaire, der hinzufügt: „Die Fans sind unser achter Mann: Sie feuern uns immer vorbildlich an, dass motiviert unheimlich und ist auch wichtig für unser Spiel.“ Schon am kommenden Samstag (19.30 Uhr, Glockenspitzhalle) gibt es die nächste Gelegenheit, dem TVK zuschauen zu können. Dann kommt der VfL Gladbeck und womöglich der letzte Gegner in der Krefelder Glockenspitzhalle – zumindest in dieser Saison. Das letzte Heimspiel gegen Minden II (2.5.09) soll voraussichtlich wieder in der Korschenbroicher Waldsporthalle stattfinden. |
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