TVK siegt nach holprigem Start auch gegen Lemgoer Zweitvertretung

37:28 (16:11) lautete das Endergebnis der Regionalligapartie TV Korschenbroich gegen HSG Handball Lemgo II. Doch dass es am Ende so deutlich werden sollte, danach sah es im ersten Durchgang der Begegnung lange nicht aus. Geschlagene fünf Minuten mussten die TVK-Fans auf das erste Tor ihrer Lieblinge warten. Markus Breuer war es schließlich, der das 1:1 markierte und sogar eine Minute später die erste TVK-Führung besorgte (2:1).

Szene Lemgo IIStand seinen Mann in der Abwehr: Simon Breuer Foto: B. Voß

Doch auch im Anschluss gelang es den Gastgebern zunächst nicht, sich abzusetzen. Maßgeblichen Anteil daran hatte der starke Cornelius Nolte im Tor von Lemgo II, der besonders in der Anfangsphase zahlreiche Bälle parieren konnte. Auf der Gegenseite stand ihm jedoch Marcel Leclaire im TVK-Gehäuse in nichts nach und so hieß es nach 17 gespielten Minuten 6:6. Da sich die Gäste bis zur 20. Spielminute sogar auf 6:8 absetzen konnten, sah sich Khalid Khan gezwungen, seine erste Auszeit zu nehmen. Seine Ansprache zeigte Wirkung und binnen weniger Minuten konnte David Breuer für sein Team zum 10:10 (23.) ausgleichen. Doch damit nicht genug. Bis zur Pause gelang den Gästen aus Lemgo ein einziger Treffer, der TVK hingegen war gleich sechsfach erfolgreich. Den Schlusspunkt des kleinen Zwischenspurts setzte David Breuer in der 29. Minute, als er per Kempa-Trick zum 16:10 traf. Beim Stand von 16:11 ging es in die Halbzeitpause. Großen Anteil daran, dass der TVK sich nach dem holprigen Beginn bis zur Pause schließlich doch noch absetzen konnte, hatte auch Christian Rommelfanger, der trotz seiner Verletzung aus dem Longerich-Spiel aber der 17. Minute spielte.

Im zweiten Durchgang zog der TVK das Tempo dann merklich an. Lemgo II hatte dem nichts mehr entgegen zu setzen. Aus einer sicheren Deckung agierend schossen sich die Korschenbroicher regelrecht ein. Die beiden Lemgoer Keeper Nolte und Spanke bekamen nicht mehr viel zu fassen, Marcel Leclaire und der ab der 45. Minute eingewechselte Roland Mainka hingegen konnten sich noch einige Male auszeichnen. Über 20:13 (34.), 25:15 (39.) und 29:17 (44.) fuhr der TVK letztlich den verdienten 37:28-Erfolg ein. Auch gegen Lemgo gab Khalid Khan den Spielern aus der zweiten Reihe Chancen, sich zu beweisen. Dabei tat sich besonders Christopher Bath hervor, der sich in den letzten fünf Spielminuten mit vier Treffern in die Torschützenliste eintrug.

Der TV Korschenbroich steht also auch nach dem 8. Spieltag der Saison 2008/2009 ohne Punktverlust an der Tabellenspitze der Regionalliga West. Doch der zweitplatzierte TuS Niederwermelskirchen, u.a. mit dem Ex-Korschenbroicher Lukas Schumacher, hat lediglich zwei Punkte Abstand. Somit kommt es im nächsten Heimspiel des TVK am 7.11. gegen Niederwermelskirchen zu einem echten Spitzenspiel. Zuvor muss das Team jedoch am kommenden Sonntag bei LIT Handball Nordhemmern-Mindenerwald bestehen. Anwurf der Partie in der Halle Hille-Nord-Grundschule ist um 17.00 Uhr.

Statistik

TV Korschenbroich

Leclaire (1.-45. / 14 Paraden), Mainka (45.-60. / 5 Paraden), Deppisch (6), Eßer (1/1), Bednarzik, Breuer D. (8), Breuer S. (2), Görden (1), Breuer M. (5), Marquardt (1), Bath (4), Ilper (2), Rommelfanger (7)

HSG Handball Lemgo II

Nolte (1.-25., 31.-60. / 13 Paraden), Spanke (25.-30. / 2 Paraden), Schröder (4), Bracksiek, Tempelmeier (3), Begemann (1), Scholz, Kausys (6/4), Huesmann, Fröbel (5), Toepelt, Schröder (2), Lutschizki (5), Hafner (2)

Siebenmeter: 1/1 – 4/5

Zeitstrafen: 2 – 5

rote Karten: 0 – 1 (53. Malte Schröder, 3x2min)

Schiedsrichter: vom Dorff / vom Dorff

Stimmen zum Spiel

Frank Ziegler (Trainer HSG Handball Lemgo II)

„Erste einmal gratuliere ich Korschenbroich zum verdienten Sieg. Wir sind hier hin gekommen und wollten das Spiel so lange wie möglich offen halten. Leider hat das nur 25 Minuten gedauert. Wir hatten uns intensiv auf die Partie vorbereitet, haben aber leider kräftemäßig nicht umsetzen können, was wir uns vorgenommen hatten. Gegen das Tempospiel des TVK hatten wir uns eine etwas andere Taktik zurechtgelegt. Der Bruch nach 20 Minuten lag daran, dass wir auf einmal einige technische Fehler vorne gemacht haben, dazu kamen dann noch viele Fehlwürfe. Sowas wird von Korschenbroich gnadenlos bestraft. Um hier Chance zu haben, muss man das Spiel bis zur 50. oder 55. Minute offen halten. Das geht nur mit absoluter Disziplin. Aber es gibt ja noch ein Rückspiel. Meine Mannschaft muss weiter hart an sich arbeiten. Korschenbroich spielt einen attraktiven Handball und hat heute verdient gewonnen. Glückwunsch und weiterhin viel Glück.“

Khalid Khan (Trainer TV Korschenbroich)

„Wir haben leider in den ersten 20 Minuten sehr viele Freie und Rückraumwürfe, die wir entweder vergeben haben oder wo wir am guten Torwart gescheitert sind. Daraus resultierten dann der Rückstand und die geringe Torzahl. Ich bin heute sehr zufrieden mit der Abwehrarbeit. Unser 5+1-System hat sehr gut funktioniert. Wir wollten zeigen, dass wir das auch noch spielen können. Das war heute der Schlüssel zum Sieg. Ich hoffe, dass wir jetzt noch einmal richtig durchstarten. Ich denke nicht, dass meine Spieler jetzt abheben. Die Mannschaft hat aber verstanden, dass es nie einen Grund geben wird abzuheben. Wenn wir nur ein paar Prozent nachlassen, bekommen wir sofort Probleme. Wir brauchen das hohe Tempo und die Intensität.“

Simon Breuer (Spieler TV Korschenbroich)

„Wir haben heute super verteidigt. Am Anfang hatten wir Probleme, weil wir gefühlte drei Minuten in der Abwehr standen und dann vorne nur 30 Sekunden im Angriff gespielt haben und viele verfrühte und schlechte Abschlüsse hatten. Entscheidend war die Phase von der 20. bis zur 40. Minute. Da hat eigentlich alles geklappt und wir haben super gespielt. Im Grunde haben wir während dieser Zeit nicht einen einzigen Fehler gemacht. Mit der derzeitigen Lage sind wir natürlich zufrieden. Wenn man nach acht Spieltagen noch keinen Punkt abgegeben hat, dann freut man sich selbstverständlich. Aber wir müssen auch weiterhin aufpassen. Wir sind nicht weit vom zweiten Weg. Es ist noch gar nichts entschieden.“

Mathias Deppisch (Spieler TV Korschenbroich)

„Es spricht für unsere Mannschaft, dass wir die Geduld bewahren, auch wenn es am Anfang mal nicht so läuft. Es kommt fast immer der Moment, wo der Gegner nur ein wenig nachlässt – und dann schlagen wir gnadenlos zu. Bei mir läuft es sportlich gut, weil ich auch außerhalb vom Handball mein Leben genieße und viel Spaß habe."

Peter Bender (Geschäftsführer vom TVK-Sponsor Hygienica)

"Mir imponiert immer wieder die Wurfstärke von David Breuer. Unglaublich, was der aus seinem Arm rausholt. Genau so sein Bruder; die sind ja beide nicht die Kräftigsten. Aber auch über die schönen Tore von Mathias Deppisch habe ich mich gefreut."

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