Am Samstagabend fanden sich zur ungewohnten Anwurfzeit von 18:30 Uhr rund 500 Zuschauer in der Waldsporthalle ein um zu erleben, wie der TV Korschenbroich auch sein erstes Regionalligaheimspiel der Saison 2008/2009 gewinnen konnte. Zu Gast in Korschenbroich war der Soester TV, Vizemeister des Vorjahres. Neue Anweisungen in der Auszeit für Markus Breuer und Mathias Deppisch Foto: B.Voß In einer unterhaltsamen und zeitweise turbulenten Partie setzte sich der Zweitliga-Absteiger erneut auch aufgrund der hervorragenden körperlichen Verfassung der Spieler am Ende deutlich mit 41:29 (18:13) durch. Das Ergebnis spiegelt jedoch nicht wieder, welch hartes Stück Arbeit der Sieg für die Schützlinge von TVK-Coach Khalid Khan war. Die Hausherren erwischten zunächst den besseren Start und lagen schnell mit 3:0 in Führung (4. Minute). Erst nach 6 absolvierten Spielminuten gelang es Tim Köhne per Siebenmeter den ersten Treffer für die Gäste aus Soest zu erzielen. Mit zunehmender Dauer bereitete das Team von Trainer Dirk Lohse dem TVK aber immer größere Schwierigkeiten. Doch die Heimmannschaft hielt gut dagegen und blieb ständig mit 2-3 Toren in Führung. Mitte des ersten Durchgangs gab es dann einen Bruch im Soester Spiel. Nach der ersten Zeitstrafe der Begegnung (Iacob Pop, 14:27) sah sich Gästetrainer Dirk Lohse gezwungen beim Stand von 8:6 eine Auszeit zu nehmen. Khalid Khan hatte seine Spieler angewiesen von der bisher praktizierten 6:0-Deckung auf die offensivere 4:2 Variante umzustellen. Schnell zeigte die taktische Maßnahme Wirkung. Über 11:7 (19.) zogen die Gastgeber bis auf 7 Tore davon (17:10, 27.). Kurz zuvor hatte es in der 25. Minute den wohl größten Aufreger der Partie gegeben. Nach einer unübersichtlichen Situation am Soester Kreis schickten die beiden Unparteiischen Lutz Ickler (Solingen) und Heiko Schnare (Hamm/Sieg) den Soester Tim Köhne mit einer roten Karte trotz lautstarken Protestes der Gäste vorzeitig zum Duschen. Die Schiedsrichter hatten zuvor einen Schlag Köhnes ins Gesicht seines Gegenspielers gesehen. Nachdem sich die Gemüter wieder beruhigt hatten verwaltete der TVK in den verbleibenden Spielminuten bis zur Pause seinen komfortablen Vorsprung. 18:13 stand es beim Seitenwechsel, eine auch in der Höhe vollkommen verdiente Führung für den TV Korschenbroich. Zu Beginn der zweiten Halbzeit leißtete sich das Team von Trainer Khalid Khan dann erneut, wie auch in der Vorwoche einen kleinen Durchhänger. Nutznießer dieser Schwächephase war der Soester Nico Wunderlich. Zwischen der 33. und 35. Spielminute gelangen ihm 4 Treffer in Serie – ohne, dass der TVK seinerseits ein Tor erzielen konnte. So kam es, dass aus dem beruhigenden 20:14 (33.) blitzschnell ein 20:18 (35.) wurde. Khalid Khan konnte damit sicherlich nicht zufrieden sein und legte seine grüne Timeoutkarte auf den Zeitnehmertisch. Bei seiner folgenden Ansprache an die Mannschaft muss er die richtigen Worte gefunden haben, denn der TVK-Express fand schnell zurück in die Spur und kam jetzt erst so richtig ins Rollen. Wie schon der STV zuvor, brauchte auch der TVK lediglich 2 Minuten, um 4 Treffer zu erzielen – 22:18 (36.). Auch die Treffer 23 und 24 für den TVK folgten schnell. Soest geriet mehr und mehr ins Hintertreffen und wusste sich teilweise nur noch durch Fouls und eine harte Gangart zu helfen. Davon unbeirrt zogen die Korschenbroicher weiter konsequent ihr Spiel durch. Wie schon beim Gastspiel in Ibbenbüren vor Wochenfrist brach der Gegner gegen Ende der Partie konditionell ein. Die Hausherren profitierten von etlichen Fehlversuchen und Unkonzentriertheiten im Soester Angriffsspiel und netzten ihrerseits ein ums andere Mal ein. Über den Ausgang der Partie konnte es beim Stand von 33:25 in der 50. Minute eigentlich keine Zweifel mehr geben. Auch die zweite Auszeit von STV-Coach Dirk Lohse verpuffte 10 Minuten vor dem Ende wirkungslos. Khalid Khan wechselte durch und verschaffte auch seinen Youngsters Einsatzzeiten. Besonders Fabian Bednarzik wusste seine Chance zu nutzen und traf innerhalb der letzten Viertelstunde 5 mal ins Soester Gehäuse. Mit einer guten Mannschaftsleistung und einem starken Marcel Leclaire zwischen den Pfosten siegte der TV Korschenbroich letztlich verdient mit 41:29 vor dem heimischen Publikum. S T I M M E N
Dirk Lohse (Trainer Soester TV) …zum Spiel: „Erst einmal Glückwunsch an Korschenbroich zum verdienten Sieg. Wir hatten uns natürlich vorgenommen hier besser zu spielen und vielleicht sogar was zu holen. Aber die personelle Situation hat das leider unmöglich gemacht. Die rote Karte für unseren Abwehrchef Tim Köhnen nach 25 Minuten hat die Lage dann noch einmal verschlechtert. Ich finde, das Ergebnis fällt ein wenig zu hoch aus. Am Ende hat bei uns einfach die Kraft nachgelassen, was Korschenbroich ausgenutzt hat. Wir akzeptieren das Ergebnis und können mit erhobenem Kopf hier aus der Halle gehen.“ ...angesprochen auf die teils sehr harte Spielweise seiner Mannschaft: „Wir sind sicherlich in der Regionalliga nicht als unfaire Mannschaft bekannt. Handball ist eben ein Kampfspiel. Mir ist heute in der Hinsicht nichts Besonderes aufgefallen.“ Khalid Khan (Trainer TV Korschenbroich) … zum Spiel: „Erst einmal möchte ich mich für die sensationelle Unterstützung durch unsere Fans heute bedanken. Das war für uns ganz wichtig und hat uns sehr geholfen. Mit dem Ergebnis bin ich natürlich sehr zufrieden. Am Anfang sind wir nicht so richtig in Fahrt gekommen und hatten so unsere Schwierigkeiten. Wir haben davon profitiert, dass Soest am Ende die Luft ausgegangen ist. Vom Ergebnis her war das heute ein gelungenes Spiel, von der Spielweise her müssen wir noch zulegen.“ Marcel Leclaire (TV Korschenbroich) … zum Spiel: „Ich finde, wir haben heute insgesamt schon ganzt gut gespielt, es besteht aber auf jeden Fall noch Steigerungspotenzial. Das war heute ein klassischer Arbeitssieg.“ … zu seiner persönlichen Leistung und der Kritik, die nach der Vorbereitung an ihm aufkam: „Ich fand, dass ich auch in der Vorbereitung gar nicht so schlecht gespielt habe. Aber wichtig ist im Grunde nur die Meisterschaft. Da kommt es drauf an. Es ist klar, dass sich insgesamt alles erst einspielen muss. … mit Blick auf die nächste Aufgabe in Aachen: „Ich denke nicht, dass das in Aachen ein leichtes Spiel wird. Wir müssen uns gut vorbereiten und alles geben. Man darf keinen Gegner unterschätzen.“ Marcel Görden ( TV Korschenbroich) …zum Spiel: „Das Ergebnis ist natürlich überragend. Dennoch war es ein schweres Spiel, in das wir zunächst nicht gut hinein gekommen sind. Dann haben wir uns aber gut reingekämpft und auf jeden Fall auch verdient gewonnen.“ … zu seiner persönlichen Leistung: „Ich freue mich natürlich, dass es momentan bei mir gut läuft. Der Erfolg der Mannschaft ist aber das, was im Vordergrund steht. Es ist wichtig, dass wir gut zusammen spielen und die Spiele gewinnen. Es ist zwar schön, dass ich selber so häufig treffe, aber letztlich ist es egal, wer die Tore macht.“ S T A T I S T I K
TV Korschenbroich Leclaire (1.-59./23 Paraden), Mainka (60./0 Paraden) Lichtenegger (1.-22./50.-60./5 Paraden), Jostes (22.-50./9 Paraden) Zuschauer: 500 V O R S C H A U
Der September hält jetzt noch einige interessante Termine für die Anhänger des TVK bereit. Am morgigen Sonntag (14.09.) nimmt die Regionalligamannschaft am Alp-Abtrieb der Jever Skihalle Neuss teil. Ab 14.30 Uhr zieht der Festumzug von Grefrath zur Skihalle. Mit dabei wird auch das Team des TVK sein – in zünftiger Trachtenmode. Für den 19. September ist um 19.30 Uhr die Partei bei BTB Aachen angesetzt. Und wiederum drei Tage später am 26.09. dann der letzte TVK-Termin im September: Gegner im zweiten Heimspiel der Saison ist um 19.30 Uhr die zweite Mannschaft des TSV Dormagen. |